„Dünen, Heide, Moore, Seen“

Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?

Über die Lecker Geest führte einst der berühmte westliche Ochsenweg. Ausgedehnte Binnendünengebiete, Heide und Moore prägten diese Landschaft zwischen Lecker Au und Soholmer Au auf dem Langenberg, am Rande von der Nordsee abgerungenen Kögen. Heute bietet der Langenberger Forst großartige Möglichkeiten zum Wandern.

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Wegebeschreibung

 

Vom Parkplatz an der Marktstraße vor dem Rathaus der Stadt Leck gehen wir links ab bis zur Bahnhofstraße, auf dieser rechts ab in Richtung St. WillehadKirche, deren Turm bereits zu sehen ist. In Leck, als einer der Markt- und Vororte einer Geestharde, der Karrharde, erfolgte bereits im 12. Jahrhundert eine der ältesten Kirchengründungen in Nordfriesland. Wir überqueren die B199 und setzen unseren Weg durch den Privatweg links der Kirche fort, kommen auf die Süderstraße, gehen rechts ab bis zur Straße Am Audeich, die links ab zur Brücke über die Lecker Au führt. Durch die Lecker Au war Leck bis ins 16. Jahrhundert eine Hafenstadt. Auf dem wohl seit dem 11. Jahrhundert bestehenden Leckhuus, einer Turmhügelburg, saß ein königlicher Vogt, der von hier den westlichen Heerweg und den Hafenumschlag überwachte.

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 Bis zur Eindeichung der Marschen im 15. Jahrhundert reichte die Flutgrenze noch bis an den Lecker Geestrand. Von der Brücke über die Lecker Au setzen wir unseren Weg auf dem Birkenweg geradeaus fort, durch ein Sumpfgebiet, das anzeigt, welchen Weg die Au früher einmal genommen hat. An der folgenden Straße folgen wir weiter dem Birkenweg geradeaus, am Moorwinkel vorbei. Dann geht es links ab in den Weg An der Heide, darauf kurz rechts ab und dann links ab in den Weg Am Moor. Zur Linken sehen wir prächtige Villen, zur Rechten das Landschaftsschutzgebiet Klintumer Moor mit Teichen und Buschwerk. Dann erreichen wir die Straße von Leck nach Klintum (L5), überqueren diese und gehen ein kurzes Stück rechts ab, bis wir am Ortseingangsschild „Luftkurort Leck“ den Hinweis auf den Ochsenweg finden.

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Entlang einer Weide führt der Weg links ab auf einen schmalen Pfad, der auf den Ochsenweg führt. Der Blick auf den breit in die Landschaft gespurten Ochsen- oder Heerweg ist faszinierend. Der helle feine Sand deutet an, welche Sandverwehungen hier auf der ehemaligen Heidefläche möglich waren. Am Wegesrand blüht die Besenheide. An einer Informationstafel „Der Ochsenweg im Langenberger Forst“ kann man sich über die Jahrhunderte alte Tradition auf diesem einstmals bedeutenden Handelsweg informieren.

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Das Ochsentreiben auf diesem Weg kam erst mit dem Bau der Eisenbahn im Jahr 1887 zum Erliegen. Wir gehen weiter geradeaus. Die zahlreichen aufschießenden Eichen zeigen an, dass die Heiden der Geest ursprünglich von Eichen bewachsen waren. Kurz darauf steht am Weg in einer feuchten Senke der für Moore typische Gagelstrauch mit seinen würzig riechenden Blättern. Die nächste Informationstafel am Weg widmet sich dem Thema „Leben im Sand“. Viele Arten der Roten Liste finden hier ihre bevorzugten Biotope, die nur sogenannten „Hungerkünstlern“ ein Überleben sichern. Auch für viele Pflanzenarten setzen der Säuregrad des Bodens, der Nährstoffgehalt, die Wasserarmut des Bodens und der im Sommer sehr stark aufgeheizte Sandboden eine Wachstumsgrenze. Für den Erhalt dieser vielfältigen Biotope sind gezielte Pflegemaßnahmen unerlässlich, wie die Entnahme von Bäumen, die Beweidung durch Wanderschafe und das Plaggen der Heide. Bereits 1961 erfolgte daher die Unterschutzstellung des Ochsenweges als Naturdenkmal. Im Jahr 2004 wurde der Ochsenweg als zentrales Element eines rund 250 ha großen Gebietes im 1000 ha großen Langenberger Forst als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen. Am nächsten Querweg gehen wir weiter geradeaus. Auch Ginsterbüsche säumen den Weg.

Die nächste Informationstafel am Weg widmet sich dem Thema Wald. Schleswig-Holstein war ursprünglich nach der letzten Eiszeit fast vollständig von Laub-Mischwäldern bestanden. Durch Übernutzung auf verschiedenste Art durch den Menschen wurde der Wald nahezu vernichtet, bis der Waldanteil Mitte des 18. Jahrhunderts nur noch 4% der Landesfläche ausmachte. Mit 10% Waldanteil ist Schleswig-Holstein auch heute noch das waldärmste Bundesland. Im Jahr 1878 erhielt der Forstdirektor Carl Emeis von der Provinzregierung Schleswig-Holstein den Auftrag, im waldarmen Nordwesten des Landes Wälder anzulegen. Wir überqueren auch den nächsten Querweg und gehen geradeaus weiter. Dann kommt ein Weg von rechts, wir bleiben auf dem Ochsenweg geradeaus. Wir gelangen dann an die Informationstafel „Alte Gasthöfe am Ochsenweg“. In der Umgebung von Leck lagen am Ochsenweg die Krüge Karlsburg, Petersburg, weiter südlich dann der Linnerthof. Hier, wo einmal der Krug Petersburg stand, lassen zahlreiche Bänke und Tische eine Rastpause zu. An dieser Wegkreuzung nehmen wir den Weg halblinks, genau in Richtung Osten auf dem Rantzau-Höhenweg. 

Am Gemarkungsstein 209/210 folgen wir dem Rantzau-Höhenweg weiter geradeaus. Der Weg steigt dann an. Auf der Höhe geht es aber links ab ein kurzes Stück auf die eigentliche Rantzauhöhe, mit 45m über NN die höchste Erhebung in Nordfriesland. Auf der Höhe liegt ein Gedenkstein an den ehemaligen Regierungspräsidenten Graf zu Rantzau, der den Auftrag zur Aufforstung der Heiden in Nordfriesland gegeben hat. Auf der Rantzauhöhe befinden sich Reste zweier vorgeschichtlicher Grabhügel, Hinweise auf die frühe Besiedlung dieser Gegend. Wir folgen dann dem Rantzau-Höhenweg weiter geradeaus. Es folgt eine größere Heidefläche zur Rechten am Südhang des Langenbergs. Nach einer freien Weidefläche zur Rechten geht es am Gemarkungsstein 232 links ab in Richtung Heide-Berg. Auf dem Heide-Berg zeigt ein Stein die Höhe von 43m ü. NN an. Vom Heide-Berg geht es wieder abwärts. An der nächsten größeren Wegkreuzung geht es links ab, dem Fischzeichen folgend. Von diesem Hauptweg folgen wir schließlich halbrechts dem mit Fisch gekennzeichneten Weg zu den Fischteichen. Hier findet sich voraus eine Raststelle mit Schutzhütte an einem der Fischteiche. Wir können uns hier über die Situation der Fledermäuse im Langenberger Forst informieren.

Fledermaus Westküste“ widmet sich dem Schutz der heimischen Fledermäuse entlang der Westküste. Wir folgen nach einer Pause dem Rungeweg, weiter gekennzeichnet mit einem Fisch. Eine nächste Informationstafel an einem kleinen Teich widmet sich dem Thema Totholz. Wir gehen weiter geradeaus, folgen dem Weg in Richtung Nord-West. Auch an der nächsten Wegkreuzung bleiben wir auf dem mit gelbem Pfeil gekennzeichneten Weg geradeaus. Am nächsten großen Querweg folgen wir dem Schotterweg. Von dem Weg folgen wir dann links ab dem mit gelbem Pfeil gekennzeichneten Weg. Wir queren dann einen breiten in Richtung SüdNord verlaufenden Weg, der direkt auf die B199 zugeht. Wir überqueren diesen Weg und gehen geradeaus weiter bis wir wieder den Ochsenweg am Informationsstand „Leben im Sand“ erreichen. Hier gehen wir rechts ab in Richtung Leck. Vom Ochsenweg biegen wir dann an der Weide wieder links ab, gelangen auf die Hauptstraße, die L5. An der L5 gehen wir rechts ab bis zur Flensburger Straße, queren diese am ehemaligen historischen Krug am Ochsenweg Karlsberg. An der Flensburger Straße gehen wir links ab bis zum JakobJohannsen-Weg, dem wir in Richtung Nordsee-Akademie, dann über die Straße Am Stadion zum Erlebnisbad Leck folgen. Die Straße führt über den Ludwig Feddersen-Weg zur Brücke über die Lecker Au. Wir überqueren die Brücke und nehmen den Deichweg links ab. Die Au ist hier etwa 8m breit, ideal zum Kanu fahren. Rechts vom Weg liegt ein reizvolles Sumpfgebiet.

Wir verlassen dann den von Linden umsäumten Kirchfriedhof, queren die B199 als der Hauptstraße von Leck. Wir werfen noch einen Blick auf die St. Willehad-Kirche, die nach dem heiligen Willehad benannt worden ist, der im 8. Jahrhundert als Missionar bei den Sachsen und Friesen wirkte. Durch die Bahnhofstraße gelangen wir zur Marktstraße mit dem großen Markt-und Parkplatz als unserem Start-und Zielpunkt.

Bundesland: Schleswig-Holstein

 

Region: Kreis Nordfriesland, Aktiv Region Nordfriesland Nord

 

Start- und Zielpunkt:

Marktplatz am Rathaus, Marktstraße, 25917 Leck

 

Verkehrsanbindung Auto:

Von der A7 die Ausfahrt 2 Flensburg/Harrislee nehmen, auf der B199 bis Leck. Von der B199 rechts ab in die Marktstraße fahren.

 

Verkehrsanbindung ÖPNV:

Von Flensburg oder Niebüll mit dem Schnellbus 1013 Flensburg-Niebüll bis Leck

 

Rund-oder Streckenwanderung: Rundwanderung

 

Länge: ca. 15 km

 

Geschätzte Dauer: ca. 5 Stunden

 

Markierungszeichen: verschiedene

 

Höhenunterschiede:

tiefster Punkt 2 m,

höchster Punkt 45 m

 

Anforderungen:

steile Passagen: keine

durchgehend kinderwagengeeignet: ja

Besonderer Routencharakter: Naturwanderung

Begehbarkeit: ganzjährig

 

Sehenswürdigkeiten:

Lecker Au

Ochsenweg

Rantzauhöhe

Heide am Südhang des Langenbergs

Langenberger Fischteiche

St. Willehad-Kirche zu Leck

 

Einkehrmöglichkeiten:

Taverne Sorbar der Grieche

(ehemals Krug Karlsburg)

Flensburger Str. 39

25917 Leck

Tel. 04662-2478

Einkehr

 

Restaurant Alt Leck Hotel Nordfriesland

Am Markt 4

25917 Leck

Tel. 04662-87110

Einkehr/Übernachtung

 

Hinweis auf Karten:

 

Wander-und Freizeitkarte 1, Niebüll-Bredstedt, Maßstab 1:50000

Herausgeber: Landesamt für Vermessung und Geoinformation ISBN: 3-89130-281-9

 

Wander- und Erholungsgebiet Langenberger Forst, Maßstab 1:18000

Herausgeber: Försterei Langenberg, Tel. 04662-2662

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

Titel: Wasserläufe in Schleswig-Holstein

Verlag: Wachholtz Verlag ISBN: 3-529-05329-5

Titel: Schleswig-Holstein im Hohen und Späten Mittelalter

Verlag: Boyens Buchverlag ISBN: 3-8042-1366-1

Titel: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler Hamburg-Schleswig-Holstein

Verlag: Deutscher Kunstverlag ISBN: 3-422-03033-6

 

Bilder:

Gerlind Lind

 

GPS-Track/Kartenskizze:

Walter Krafft/Stefan Beck

 

Ansprechpartner:

Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“

Wolfgang von Heyer

Kuhlacker 32a,

24145 Kiel

Tel. 0431-713495

www.wanderbares-schleswig-holstein.de

 

Tourismusorganisation:

Tourist-Information Leck

Hauptstraße 31,

25917 Leck

Tel. 04662-775000

 

Durch Schnee und Regen

dem Wind entgegen

ist Burschen Freude

und Herzens Weide

 

Eintrag des Heimatdichters Klaus Groth in das Gästebuch des Gasthofs Petersburg vom 4.1.1841

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