Gesundheit und Wandern

Wandern und Glaube

 

Männer gehen lieber in den Wald als in die Kirche, belegt eine Untersuchung über die Religiosität heutiger Männer. Wälder bieten mehr Freiheit, mehr Ursprünglichkeit, mehr Erlebnis. Wenn es Gott gibt, so sagen viele, dann lasse er sich am ehesten im Wald, am Meer oder in den Bergen finden. Darum gehören körperliche Betätigung, Natur und Freiheit dazu, wenn Männeer etwas als „religiös“ oder „spirituell“ erleben. Wandern, Rückzug in die Natur, Zeit zur körperlichen und seelischen Selbstfindung, Begegnung mit gleichgesinnten Menschen, Besinnung auf das Essentielle im Leben suchen daher viele Männer in der heutigen komplexen Welt. 

 

Wandern ist Wellness

 

„Wellness“ will Wohlbefinden, Spaß und eine gute körperliche Verfassung erzielen, geistig und seelisch Wohlbefinden steigern. Dieses wird insbesondere erreicht durch bewusste Ernährung, bewusste Bewegung wie beim Wandern, das gleichzeitig mentale Entspannungs- und Stressbewältigungs-Methode sein kann. 

 

Dick bleibt Dick

 

Besorgnis erregend steigt die Zahl übergewichtiger Kinder, die zum Großteil zu übergewichtigen Erwachsenen werden. Als Ursache werden vor allem Fernseher und Computerspiele, also Bewegungsmangel, das regelmäßige Rauchen der Mütter im ersten Schwanger- schaftsdrittel, eine zu kurze Stillzeit für die „Säuglinge“, später die hohe Kaloriendichte gerade der Lebensmittel, die sich Kinder selbständig kaufen, angesehen. Eine grundlegende Bewusstseinsänderung in der Lebensführung mit mehr Bewegung, natürlicher Lebensweise, Ernährung ist dringend erforderlich. 

 

Mehr Sicherheit für Kinder und ältere Menschen

 

Körperliche Aktivität hat einen erheblichen Einfluss auf die Sicherheit. Je bewegungserfahrener ein Mensch ist, desto weniger unfallgefährdet ist er, auch wenn zu beachten ist, dass Sport selbst auch ein nicht unerhebliches Unfallrisiko darstellt. Durch Bewegung erhält das Zentralnervensystem Impulse, die für Reifung und Differenzierung des Gehirns wichtig sind. Kinder, aber auch ältere Menschen, verbessern bzw. erhalten durch Aktivität ihre motorischen Fertigkeiten, ihre 

Koordinationsfähigkeiten sowie ihre Wahrnehmung, vom Tastsinn über den Gleichgewichtssinn bis hin zum Sehen und Hören. Wer sich nicht regelmäßig bewegt entwickelt motorische Defizite, ist körperlich schnell überfordert, kann die eigenen Fähigkeiten nicht einschätzen, kann schon in alltäglichen Situationen verunglücken. Wandern ist daher eine geeignete Möglichkeit, die Lebensqualität zu erhöhen und ein selbstbestimmtes Leben im Alter zu führen. 

 

„Gut leben statt viel haben“

 

Das BAT Freizeit-Forschungsinstitut in Hamburg hat festgestellt, dass die Deutschen auf der suche nach dem „guten Leben“ neue Wege gehen werden, die Wanderern längst bekannt sind. Immer mehr Deutsche werden ihren Wohlstand neu definieren und dabei mehr an das objektive Wohlbefinden denken. Der Wert der Lebensqualität werde wieder entdeckt. „Die eigene Gesundheit ist wichtiger, ein Familienleben beglückender und ein intensives Naturerleben wohltuender als die einseitige Orientierung an nur materiellen Werten und Gütern“, „Werte werden wieder wichtiger als Waren“. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Gesunderhaltung geworden. In einer immer älter werdenden Gesellschaft wird diese fast zu einem Kult. Wandern in der Natur vermittelt intensives Naturerleben, trägt dazu bei, sich in seiner eigenen Haut wohl, gesund zu fühlen und dient der Erhaltung von Lebensqualität für kommende Generationen. 

 

Tausende Tote durch mangelnde Bewegung

 

Jedes Jahr sterben in Europa laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa  600 000 Menschen an Bewegungsmangel. Mehr als eine Million Tote gehen zusätzlich auf das Konto von Übergewicht und Fettsucht. Besonders deutlich sei die Entwicklung bei Kindern. Nur jedes dritte Kind bewege sich ausreichend. Als ausreichend wird für Kinder 1 Stunde pro Tag angesehen. Insgesamt geht der Trend unverändert in Richtung weniger Bewegung. Zwei Drittel der Menschen über 15 Jahre bewegen sich zu selten am Tag leicht sportlich; diese Gruppe komme auf weniger als eine halbe Stunde pro Tag. Die WHO empfiehlt Erwachsenen, sich täglich mindestens eine halbe Stunde zu bewegen. Sport und regelmäßige Bewegung können das Risiko für viele Krankheiten um die Hälfte senken. Dazu gehören Bluthochdruck, Diabetes, Depressionen, Darmkrebs, Demenz, Osteoporose, Muskel- und Gelenkbeschwerden, Durchblutungsstörungen. 

 

Dick schon im Mutterleib

 

Auch schon die Ungeborenen werden in Deutschland immer dicker und größer. Hauptursachen des Problems sind Fehlernährung, das steigende Alter und Bewegungsmangel der werdenden Mütter. Heute sind bereits 23 Prozent der Schwangeren über 35 Jahre alt. Erhöhtes Körpergewicht und Stoffwechselstörungen treten bei älteren Müttern häufiger auf und verschaffen dem Kind eine schlechtere Ausgangssituation.  Diese Kinder werden bereits mit Anlagen für spätere Stoffwechsel- und hormonelle Störungen geboren, aus denen sich Fettsucht, Diabetes und Herz-KreislaufErkrankungen ergeben können. Schwangere sollten sich also ausreichend bewegen, gesund ernähren und keinesfalls “für zwei“ essen! 

 

Deutschland wird fit. Gehen Sie mit

 

Die Kampagne “Bewegung und Gesundheit“ des Bundesgesundheitsministeriums soll alle Bürger zu mehr Bewegung im Alltag ermuntern. Die geführten Wanderungen der Interessengemeinschaft „Wanderbares SchleswigHolstein“, die Tourentipps in unserem Internetauftritt www.wanderbares-schleswigholstein.de, die Unterstützung der Landesvereinigung für Gesundheitsförderung in Schleswig-Holstein, der Landesarbeitsgemeinschaft Herz und Kreislauf in Schleswig-Holstein, des Landesverbandes des Deutschen Diabetiker Bundes, unsere Informationen zum Wandern sollen Anreize schaffen für mehr Bewegung im Alltag und in der Freizeit. 

 

Fröhlichkeit hält jung und gesund

 

Wandern ist am schönsten in der Gemeinschaft Gleichgesinnter. Gemeinschaft verbindet, lässt Frohsinn und Lachen entstehen. Lachen ist eine nur dem Menschen angeborene Verhaltensweise mit ausgeprägten physischen und psychischen Auswirkungen. Beim Lachen werden zahlreiche Muskeln betätigt. Man atmet stoßweise und tief ein, das Zwerchfell bewegt sich rhythmisch auf und ab, der ganze Körper wird bewegt. Lachanfälle können sogar einen Muskelkater auslösen, wenn man sich „den Bauch vor Lachen hält“. Der Kreislauf, die Lungenfunktion werden angeregt, erhöhte Sauerstoffaufnahme verbessert die Stoffwechselprozesse. Die Produktion von Stresshormonen wird reduziert, die von Glückshormonen erhöht. Das Immunsystem wird gestärkt. Lachen befreit von Depressionen, macht die Menschen offen für ein Miteinander und für die Welt außerhalb der eigenen Person. 

 

Ratschläge für den Sommer - Hitzeschäden

 

Wandern in der Glut sommerlicher Sonne kann ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen, vor denen man sich schützen kann:

  • Alkohol und Nikotin sollen vor körperlichen Anstrengungen unbedingt gemieden werden, insbesondere bei sehr warmem Wetter
  • frühzeitig vor einer Tageswanderung sollte eine kohlenhydratreiche,  gut gesalzene Mahlzeit eingenommen werden; während der Wanderung dagegen nur leicht verdauliche Kost.
  • Unentbehrlich ist insbesondere für ältere Wanderer (> 50 Jahre) das Mitführen von mindestens 2 Liter Flüssigkeit, die nicht in zu großen  Mengen auf einmal, sondern in öfteren, kleinen Portionen (ca. ¼ Liter)  jede Stunde getrunken werden sollten.
  • Am besten geeignet ist schwach gesüßter Tee mit Zitrone oder Kaffee, handwarm, leicht gesalzen (1 Teelöffel pro Liter).
  • Auf den Kopf gehört bei starker Sonneneinstrahlung eine Kopfbedeckung! Nie den unbedeckten Kopf über längere Zeit direkt der Sonne aussetzen.
  • Wichtig ist die Bekleidung, die leicht und atmungsaktiv sein sollte, um  eine Wärmestauung zu vermeiden. Tragen Sie eine Hose mit langen Beinen und ein Hemd mit langen Ärmeln. Hochkrempeln kann man immer noch,  aber man ist froh, wenn man bei beginnendem Sonnenbrand die Arme und Beine schützen kann.
  • Gehen Sie bei Sonnenschein wenn möglich auch im Schatten von Bäumen, Knicks. Wandern Sie möglichst außerhalb der Mittagszeit, halten Sie nie in der  prallen Sonne Rast, gönnen Sie dem Körper eine Sonnenpause.
  • Unterwegs gehört es zur Kameradenpflicht, auch auf seinen Mitwanderer  zu achten!

 

Teilnahmslosigkeit und unsicherer Gang bei hochrotem Kopf oder fahler Blässe mit kaltem Schweiß sind Zeichen des beginnenden Hitzeschadens.

 

Gesundheit in Deutschland

 

Das Bundesministerium für Gesundheit legt in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch Institut und dem Statistischen Bundesamt regelmäßig einen Gesundheitsbericht als Informationsquelle über den Gesundheitszustand der in Deutschland lebenden Bevölkerung vor.  Einige Fakten aus diesem Bericht belegen, welche Bedeutung mehr Bewegung, auch Wandern, für die Bevölkerung haben könnte:  Deutsche Frauen und Männer leben immer länger. Die heute 65-jährigen haben fast ein Viertel ihres Lebens noch vor sich. Das Leben von Frauen ist stärker durch Beschwerden im Alter belastet als jenes der Männer. Männer über 65 Jahre schätzen ihre Gesundheit besser ein als Frauen.  In Deutschland leben ca. 4 Millionen diagnostizierte Diabetiker, jede fünfte Frau und jeder siebte Mann leiden an chronischen Rückenschmerzen.  

400 000 Menschen sterben jährlich an einer Krankheit des Herz-Kreislauf-Systems, die gleiche Anzahl erkrankt jährlich an einem Krebsleiden. Neben dem Rauchen gehören Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen zu den besonderen Risikofaktoren. Diese sind meist durch ungesunden Verhaltens- und Lebensstil bedingt.  Ein natürlicher Grund für die Krankheitsbelastung der Deutschen ist der zunehmende Anteil älterer und alter Menschen mit im höheren Lebensalter häufigeren Leiden wie Krebs, Diabetes, Osteoporose, Demenz.  Ein gesunder Lebensstil senkt das Risiko der Erkrankung an diesen “Volkskrankheiten“. Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen nehmen an Bedeutung zu, weil unsere Gesellschaft verstärkten seelischen Belastungen ausgesetzt ist.  Durch weltweiten Handel und touristischen Reiseverkehr verbreiten sich auch Krankheitserreger, deren Bedeutung eher gering geschätzt wurde, aber tatsächlich zunimmt. Durch Präventionsmaßnahmen können chronische Krankheiten und Behinderungen vermieden werden.  Die Gesundheit und Lebenserwartung der Deutschen wird in erheblichem Maß von deren sozialen Situation, dem Bildungsniveau, dem individuellen Lebensstil sowie Belastungen aus der Umwelt beeinflusst. Arbeitslosigkeit und armutsgefährdende Lebenslagen, gering ausgebildetes Gesundheitsbewusstsein, Luftverschmutzung und Lärmbelastung, Tabak- und Alkoholkonsum spielen dabei ebenso eine Rolle wie abträgliche Ernährungsgewohnheiten und mangelnde körperliche Aktivität, Übergewicht, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen.  Diese Einflussgrößen bieten zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten für Prävention und Gesundheitsförderung. Deutliche Defizite lassen sich bei der körperlichen Aktivität feststellen. Zu viele Personen bewegen sich im Alltag zu wenig. Dies lässt sich unter anderem auf vorwiegend sitzende Tätigkeiten und eine veränderte Freizeitgestaltung mit starker Nutzung der Massenmedien und des Computers zurückführen. Regelmäßige körperliche Aktivität senkt das Risiko zahlreicher Leiden wie HerzKreislauf-Krankheiten, Typ 2-Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Gicht, Rückenbeschwerden, Gallenblasenerkrankungen, Schlaganfall und bestimmte Krebsleiden. Übergewicht und Adipositas (Fettsucht) nehmen mit steigendem Lebensalter zu. Ab dem 60. Lebensjahr sind vier von fünf Männern und Frauen übergewichtig oder adipös. (BMI > 25 oder > 30) Bei jedem dritten Erwachsenen ist der Cholesterinspiegel zu hoch (> 200 – 250 mg Cholesterin pro 100 ml Blutserum).  Männer sind weniger an Prävention und Gesundheitsförderung interessiert als Frauen. Frauen informieren sich intensiver über Gesundheitsthemen als Männer. Männer wollen Prävention ohne Aufwand. 

 

Tourismus in Schleswig-Holstein

 

Die Tourismusstrategie Schleswig-Holsteins stellt Zielgruppen in den Mittelpunkt, deren unterschiedliche Bedürfnisse angesprochen werden sollen.  In die Gruppe der „Best Ager“ (56 bis 75 Jahre) können auch Wanderer eingeordnet werden. Für diese Gruppe spielt bei Wanderungen oder kombinierten Reisen ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis eine besondere Rolle. Die wichtigsten Freizeit-, Urlaubsmotive über alle Altersgruppen sind „Entspannung“, „Abstand vom Alltag“ und „Auftanken“. „Best Ager“ sind Erlebnissuchende und anspruchsvolle Genießer. Der Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung, die Erlebnissuchende mit mittlerem oder niedrigem Einkommen sind oder anspruchsvolle Genießer sind, wird in den kommenden Jahren steigen. Sie machen schon jetzt einen Anteil von 28 Prozent der Bevölkerung aus. Die traditionellen „Best Ager“ legen Wert auf Verlässlichkeit, sie schätzen Harmonie, Solidarität. Individualismus und neueste Technologien sind ihnen eher suspekt. Norddeutschland und Wandern passen hervorragend zusammen. Wandern mit unterschiedlichen Angeboten muss aber qualitativ hochwertig und modern vermarktet werden. Wandern bietet Erlebnissuchenden eine breite Palette von Möglichkeiten. „Best Ager“ interessiert die Themen Gesundheit und Prävention, Wellness, Bewegung besonders. Diese Zielgruppenbedürfnisse können durch Wandern in SchleswigHolstein erfüllt werden.

 

Altern und Leistungsfähigkeit

 

Altern ist ein nicht umkehrbarer biologischer Prozess, der jedoch individuell sehr unterschiedlich abläuft. Die Abnahme von Kraft und Ausdauer ist von sehr unterschiedlichen Faktoren abhängig. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Abnahme von 5 – 15 Prozent pro Lebensjahrzehnt nach dem 30. Lebensjahr nicht schicksalhaft eintreten muss.  Von erheblichem Einfluss auf die Leistungsminderung ist der Trainingszustand. Kraft und Ausdauer können durch systematisches und regelmäßiges Training bis ins höchste Lebensalter, auch bei mehr als 80-Jährigen, erhalten werden. Das wachsende Bewusstsein der „Best-Ager“ für Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit im Alter, eine entsprechende gesundheitsfördernde Gestaltung der Freizeit, wie durch erlebnisreiches Wandern in Gemeinschaft, erhöht im Alter die Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung, zu Mobilität und körperlicher Leistungsfähigkeit. Stürze im Alter sind weniger wahrscheinlich je stärker die Beinkraft ausgeprägt ist. Viele Anforderungen des täglichen Lebens erfordern gerade im Alter einen guten Trainingszustand derExtremitäten- und Rumpfmuskulatur.  Untrainierte Menschen verlieren auch die erforderliche neuronale Ansteuerung der Muskulatur, sie verlieren Geschicklichkeit, Koordinations-, Reaktionsvermögen. Eine aktive Lebensweise und regelmäßiges Training haben einen erheblich stärkeren Einfluss auf die Leistungsfähigkeit als die biologische Alterung. Eine aktive Lebensweise erhält auch die kognitiven Fähigkeiten. Frühe Leistungsverluste sind 

daher vor allem auf ungünstige Lebensgewohnheiten wie wenig Bewegung, unausgewogene Ernährung, fehlende Lebensfreude zurückzuführen. Wandern ist eine Möglichkeit, die Menschen zu einer aktiven, leistungsorientierten, naturnahen, gemeinschaftlichen, Freude stiftenden Lebensgestaltung zu motivieren. 

 

Ein aufrechter Rücken will bewegt sein

 

Viel Bewegung ist das beste Rezept für einen gesunden Rücken. An Rückenschmerzen haben etwa 80 Prozent der Deutschen schon einmal gelitten, bei 30 Prozent der Betroffenen sind die Beschwerden chronisch. Vor allem Personen, die sich wenig bewegen, überwiegend sitzen und sich durch viel Stress häufig verspannen müssen mit Rückenschmerzen rechnen, natürlich auch Personen, die körperlich mit hohen Belastungen arbeiten oder mit einseitiger Körperhaltung. Wenig Bewegung führt zu einer schlechten Ernährung der Bandscheiben.  Fortwährendes Sitzen behindert den Abtransport von Stoffwechselprodukten aus dem inneren Teil der Bandscheiben; besonders der Lendenwirbelbereich ist betroffen. Eine zentrale Botschaft an Menschen mit Rückenproblemen ist, dass normale körperliche Bewegung wie Wandern nicht zu einer Schädigung der Wirbelsäule führt. Bei akuten Schmerzen kann auch Wärme helfen. Die Wärme eines Rucksackes auf dem Rücken beim Wandern bringt schon Linderung. Vorsicht und der Gang zum Arzt sind geboten, wenn sich die Rückenschmerzen bei Wärmeanwendungen verschlimmern. 

 

Mens sana in corpore sano

 

Das Gehirn erhält bis ins hohe Alter seine Leistungsfähigkeit, indem es ständig neue Nervenzellen bildet. Durch einen anregenden, aktiven Lebensstil kann jeder sein Gehirn dabei unterstützen. Das Gehirn profitiert, wenn es gefördert und gefordert wird. Es braucht abwechslungsreiche geistige Kost. Auf vielfältige Weise kann jeder sein Gehirn anregen durch ein abwechslungsreiches Leben. Wandern mit der Erfordernis der Planung eines Weges, der Orientierung, der Bewältigung eines Weges, mit der Möglichkeit soziale Kontakte zu pflegen, unterstützt das Wachstum neuer Neurone mit der Ausbildung eines komplexen Verbundsystems.  In einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. 

 

Das Wandern ist des Pilzes Lust

 

Etwa ein Drittel aller Erwachsenen ist von einer Fußpilzinfektion (Fußmykose) betroffen. Aus einer nicht behandelten Fußpilzerkrankung kann sich eine schwer 

behandelbare Fußnagelmykose entwickeln. Fußpilzinfektionen müssen mit Arzneimitteln behandelt werden, eine Selbstheilung ist nicht zu erwarten. Ursachen der Pilzinfektion sind häufig

  • sportliche Aktivität in engen und luftundurchlässigen Schuhen,
  • Erkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen,
  • Verletzungen der Nägel,
  • Anfälligkeit für Pilzinfektion.

Also fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! 

 

Aktive altern langsamer

 

Die Endstücke der Chromosomen sind für deren Stabilität und Funktionsweise wichtig. Mit zunehmendem Alter verkürzen sich diese Endstücke. Untersuchungen haben nun gezeigt, dass sehr aktive Probanden, die sich mehr als 3,5 Stunden pro Woche bewegen, deutlich längere Endstücke (Telomere) hatten als gleichaltrige inaktive Teilnehmer einer Studie. Die Ergebnisse machen einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und der Telomerlänge, einem Indikator der Alterung, wahrscheinlich. Bewegung hat also Einfluss bis zur molekularen Ebene und verzögert die genetisch vorgegebene Alterung. 

 

Fit ist wichtiger als fett

 

Körperlich fitte Senioren haben eine höhere Lebenserwartung als “Bewegungsmuffel“. Körperlich aktive Senioren zeigten, einer amerikanischen Studie zufolge, selbst dann eine geringere Sterblichkeit als inaktive, wenn ihr Body-Maß-Index (BMI) zwischen 30 und 35 lag. Zu empfehlen ist daher vor allem, die Fitness durch regelmäßige Bewegung zu erhalten und den Fettanteil, besonders im Bauchbereich, auf einen BMI von < 25 oder zumindest 25 – 30 zu halten. 

 

Blähungen

 

sind nicht nur peinlich, sie können auch Schmerzen verursachen. Blähungen werden oft mit dem Verzehr von Hülsenfrüchten wie Bohnen, Vollkornprodukten, Kohlgemüsen, also ballaststoffreichen Lebensmitteln, in Verbindung gebracht. Diese Ballaststoffe werden im Dickdarm von bestimmten Bakterien verdaut. Als Abbauprodukte entstehen Gase, die normalerweise vom Darm resorbiert werden. Ballaststoff- und kohlenhydratreiche Kost kann bei instabiler oder atypischer Darmflora, etwa nach Antibioticatherapie, zu erhöhter Gasbildung führen. 

Auch mangelnde Bewegung fördert die Neigung zu Blähungen. Man sollte daher Speisen mit verdauungsfördernden Gewürzen versetzen, bei Ernährungsumstellung auf eine ballaststoffreiche Kost mit kleinen Portionen beginnen und sich regelmäßig bewegen, wozu auch ausgedehnte Wanderungen gehören. 

 

Wer rastet, der baut ab

 

Viele Faktoren wirken sich auf die Struktur , den Aufbau und den Abbau unserer Knochen aus. Die Knochen geben unserem Körper Stabilität, Struktur, Schutz. Sie sind Ansatzpunkte von Sehnen und Muskeln. Mit zunehmendem Alter, eigentlich schon ab dem 30. Lebensjahr überwiegt der Abbau der Osteoklasten den Knochenaufbau der Osteoblasten. Ein ungenügender Knochenaufbau ist von Faktoren abhängig, die wir als Wanderer beeinflussen können. Der ab dem 40. Lebensjahr einsetzende Hormonmangel kann durch eine aktive, lebensbejahende, stressarme Lebensgestaltung hinausgezögert werden. Der Calcium- und Vitamin D 3-Mangel kann durch eine an Milchprodukten reiche Ernährung und durch viel Bewegung an der „frischen Luft“, Sonnenlicht fördert die Synthese von Vitamin D 3 in der Haut, behoben werden. Unsere Knochen müssen belastet werden, um stets neu gebildet zu werden. Bewegungsmangel, besonders im zunehmenden Alter, stellt nicht nur eine Gefahr für die Knochenstruktur dar, sie erhöht die Sturzgefahr durch mangelnde Körperkoordination. Auch ein zu geringes Gewicht im Alter kann den Knochenabbau durch fehlende Belastung beschleunigen. Man geht davon aus, dass in Deutschland nahezu 8 Millionen Menschen unter einer Osteoporose leiden, unter den 50-80 Jährigen sind jährlich etwa 1,5 % der Männer und 3 % der Frauen von einem Knochenbruch betroffen, der bei Oberschenkelhals-, Hüft- oder Wirbelsäulenbruch zu sehr ernsthaften Beeinträchtigungen führt. Bewegung, mindestens eine halbe Stunde täglich im Freien, um genügend Sonnenlicht aufzunehmen, eine calciumreiche Ernährung und ein Gewicht im Bereich BMI 20-30, dabei Bewegung möglichst über „Stock und Stein“, über Wald- und Wiesenwege, wo man sein Gleichgewicht schulen kann, ein sinnerfülltes, partnerschaftliches Leben helfen, die Volkskrankheit Osteoporose in erheblichem Umfang einzuschränken, zu verhindern. 

 

Bergtouren bergen auch Risiken

 

Wanderungen im Mittelgebirge und im Hochgebirge können den Kreislauf stark beanspruchen. Ohne ausreichende Höhenanpassung sollten Wanderungen über 2000 m Höhe daher nicht von Wanderern mit Herz-Kreislauf-Problemen angegangen werden. Herz-Kreislauf-Probleme sind eine der häufigsten Ursachen für Bergunfälle. Jeder dritte tödlich verunglückte Bergwanderer stirbt an einem Herzinfarkt. Sinnvoll ist es daher, nie ohne Handy, nie ohne Abmeldung bei den Wirtsleuten, der Hütte aufzubrechen. Unterwegs sollte man anhand einer Bergkarte 

immer wissen, wo man sich befindet. Wer nach einem Infarkt schnell gerettet und behandelt wird, hat größere Überlebenschancen. (www.internisten-im-netz.de) 

 

Zecken auch in Höhenlagen aktiv

 

Das Zentrum für Reisemedizin in Düsseldorf (CRM) weist auf die Impferfordernis gegen FSME durch Zeckenbisse auch bei Gebirgswanderungen hin. Zecken kommen inzwischen auch in Höhenlagen über 1350 m vor, in tieferen Lagen sollte man davon ausgehen, dass sie fast ganzjährig aktiv sein können. 

 

Das nackte Vergnügen

 

In den „typischen“ Wanderregionen Deutschlands wird das Barfußlaufen in dafür angelegten „Barfußparks“ angepriesen. Das Land Schleswig-Holstein war und ist mit seinen Sandstränden, seinem Naturpark Wattenmeer schon immer ein Paradies für das Barfuß-Gehen gewesen. Hallig-Hopping durch die Weite des Watts von Insel zu Insel ist ein besonderes Erlebnis, das man allerdings nur mit professioneller Führung angehen sollte. (www.wattenlaeufer.de) Barfuß gehen ist auch aus medizinischer Sicht gut für den Kreislauf, die Muskulatur, das Immunsystem. Vor allem Kinder sollte man viel häufiger barfuß gehen lassen, auch um Haltungsschäden zu vermeiden. 

 

Wandern macht belastbarer

 

Eine Studie des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln hat gezeigt, dass Wanderurlauber nach einer Wanderung belastbarer und  leistungsfähiger als vor dem Urlaub sind.  Befragt wurden rund 150 Wanderurlauber mit einem Durchschnittsalter von  56 Jahren. 

 

Erkälten wir uns in der Kälte?

 

Die Zeiträume März bis Mai und September bis Oktober zeigen eine deutliche Häufung von „Erkältungen“ als banale Atemwegsinfektionen. Diese Erkältungskrankheiten werden fälschlich häufig als „Grippe“ bezeichnet, obwohl die echte Grippe (Influenza) eine schwerwiegende Krankheit ist, an der viele Menschen jährlich sterben. Der banale Atemwegsinfekt wird durch Viren ausgelöst, die von Mensch zu Mensch übertragen werden. Menschenanhäufungen in geschlossenen Räumen, eine schlechte und trockene Belüftung der oberen Atemwege, eine verminderte 

Abwehrlage, auch wegen Fehlernährung, Stress, vorangegangener „Grippeimpfung“ erhöhen das Risiko einer Infektion. Widersprüchliche Angaben gibt es allerdings zu der Meinung unserer Mütter, dass eine Verkühlung eine Erkältung auslöst. Die Zeit zwischen dem Kontakt mit den infektiösen Viren bis zum Beginn der typischen Erkältungssymptome wie Frösteln (daher die Bezeichnung Erkältung!), kratzigem Hals, Halsschmerzen, Schnupfen, Niesen, Husten liegt zwischen 24 und 72 Stunden. Die Symptome klingen meist nach 3 - 7 Tagen ab, bei 25 % der Patienten auch erst nach 14 Tagen. Manche Menschen leiden auch noch wochenlang unter einem Husten. Zur Vorbeugung scheint eine sportliche Aktivität wie Wandern, Bewegung an der „frischen Luft“ einen guten Einfluss zu haben. Vitamin C- oder Zinkgaben während einer Erkältung helfen nicht. Eine präventive Wirkung von Vitamin C – Gaben (200 mg / Tag) ist nur bei Hochleistungssportlern erwiesen. 

 

3000 Schritte senken Cholesterinspiegel

 

Die Deutsche Sporthochschule in Köln hat in Untersuchungen festgestellt, dass bereits die vom Deutschen Wanderverband empfohlenen zusätzlichen 3000 Schritte  am Tag innerhalb von 15 Wochen das Gesamtcholesterin als auch das LDLCholesterin deutlich senken können. 

 

Frauen bewegen sich als Kind und im Alter weniger als Männer

 

Das Bewegungsdefizit bei Frauen in jungen Jahren und im Alter trägt nach einer Studie dazu bei, dass Frauen eher als Männer eine Osteoporose (Knochenschwund) entwickeln. Die anhaltende Bewegung und Belastung beim Wandern aktiviert die Knochen aufbauenden Osteoblasten, verstärkt die Sauerstoffversorgung der Gelenke und der Bandscheiben. Physisch aktive Frauen bleiben also länger gesund und aktiv. 

 

Warum Frauen häufiger frieren

 

Da Frauen meist kleiner als Männer sind besitzen sie ein ungünstigeres Verhältnis von Körpervolumen zu Hautoberfläche. Dadurch verlieren sie mehr Wärme. Frauen haben auch weniger Muskeln, die sie mit Wärme versorgen durch Zittern, wenn man ruht, oder durch Aktivität. Frauen haben eine “dünnere Haut“. Einige Strategien können helfen, Wärme zu bewahren und zu produzieren: Essen Sie reichlich, der Winter ist nicht die richtige Zeit, um Hungerdiäten zu beginnen. Essen Sie scharf gewürzte Speisen. Das regt den Stoffwechsel an. Trinken Sie viel, wenn möglich heißen Tee. Alkoholische Getränke fördern einen schnellen Wärmeverlust. 

Rauchen führt zu einer schlechteren Durchblutung der Extremitäten und damit zu kalten Händen, Füßen, Nase, Ohren. Härten Sie den Körper regelmäßig ab durch Wechselduschen, warm und kalt, am Morgen, mit Saunabesuchen, mit Kneippbädern.  Bewegung wärmt. Daher sind Wandern oder die zusätzlichen 3000 Schritte pro Tag eine geeignete Sportart, Körper und Geist auf Betriebstemperatur zu halten. Warme Wollsocken, -Mützen, Handschuhe, Wollpullover, Schals halten warm und können in der Kälte nicht hässlich sein. Besonders gefährdet sind Diabetiker: sie leiden oft an Sensibilitätsstörungen, empfinden daher nicht die Kälte und erkennen Erfrierungen zu spät. 

 

Lebensstil verändert Aktivität von Genen

 

In einer amerikanischen Studie haben Männer ihren Lebensstil für eine Untersuchung radikal umgestellt: Sie ernährten sich gesund, trieben Sport, nahmen an Stress-Management-Kursen teil, waren in Psychotherapie. Danach konnte nachgewiesen werden, dass für die Krebsentstehung zuständige Gene herunterreguliert, krebsbekämpfende Gene waren aktiver als vor der Lebensumstellung. Es wird vermutet, dass die genetischen Veränderungen durch Lebensstiländerung Krebs verhindern können. 

 

3000 Schritte zum Wohlbefinden

 

Komplizierte Trainingsmethoden zur Erhaltung oder Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit gibt es ungezählte. Ernährungs- und Sportwissenschaftler haben festgestellt, dass zahlreiche Krankheiten auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind. Sie empfehlen in Übereinstimmung mit dem Deutschen Wanderverband und dem Bundesgesundheitsministerium fünfmal pro Woche 3000 Schritte in 30 Minuten zu gehen.  Eine solche Bewegung, zusätzlich zu der einen oder anderen Wanderung, wirkt sich gut aus auf die Herzfrequenz, den Sauerstoffverbrauch, die Versorgung der Gelenke und Bandscheiben mit Sauerstoff, die Körperphysiologie, das Wohlbefinden. 

 

Der Fuchsbandwurm – ein Risiko bei Wanderungen?

 

Die Fuchsbandwurmerkrankung ist laut Auskunft des zuständigen Robert KochInstituts eine sehr seltene Erkrankung. Von den jährlich durchschnittlich 17 Fällen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland stammt die Mehrzahl der Erkrankungsfälle aus der Schwäbischen Alb, der Alb-Donau-Region, aus Oberschwaben und dem Allgäu. Hier ist häufiger Kontakt mit infektiösen Eiern des Fuchsbandwurms notwendig, bis es zu einer Erkrankung kommt. Das Risiko zu erkranken ist höher bei Personen, die in der Landwirtschaft arbeiten oder stetigen Umgang mit Hunden haben. 

Es fand sich kein Zusammenhang zwischen Aktivitäten im Freien wie Beeren- oder Pilze sammeln und deren Verzehr und dem Risiko einer Erkrankung am Fuchsbandwurm. Wanderer sollten daher vor allem ihren Kindern nicht unnötige Ängste vor in der Natur “lauernden Gefahren“ machen. Man kann auch Beeren aus der Natur essen. (http://www.rki.de>Infektionskrankheiten A-Z>Echinokokkose) 

 

Wandern als Luxuserlebnis

 

Wandern wird oft als billigste und notwendig spartanisch einfache Form des Reisens angesehen. Wandern kann aber durchaus ein Luxus- und Wellnesserlebnis sein mit erlebnisorientierten Wanderwegen durch schöne Landschaften, Gepäcktransport von Hotel zu Hotel und Transfer der Wanderer zu ihrer Luxusherberge, in der abends und morgens Leib und Sinne verwöhnende Speisen und Getränke geboten werden, der Körper nach den Anstrengungen des Tages verwöhnt wird.  

 

Gesundheitsförderung im Alter

 

Eine Fachtagung „Gesundheitsförderung im Alter“ hat folgende Ziele und Aspekte herausgearbeitet:

  • Ziel ist es, einen Beitrag zu leisten, damit ältere Menschen lange gesund, aktiv und selbständig bleiben.
  • Durch gesundheitsorientierte Projekte und Maßnahmen sollen noch mehr Angebote in Sport- und Wandervereinen für Ältere bereit gestellt werden.
  • Es geht darum, die Barrieren zu reduzieren und wohnortnahe Bewegungs- angebote zu bieten, um ältere Menschen für Sport und Bewegung zu  gewinnen.
  • Wandergemeinschaften sind prädestiniert, um ältere Menschen zu binden durch kostengünstige, qualifizierte Bewegungsangebote in der Gruppe, die auch die soziale Integration gewährleisten.
  • Es vollzieht sich derzeit ein sozialer Wandel: nachfolgende Generationen Älterer kommen mit besserer Gesundheit ins Alter.
  • Altern ist nicht allein ein physiologischer Prozess, sondern auch von äußeren Bedingungen abhängig.
  • Gesundheitsverhalten spielt eine große Rolle, körperliche Aktivität weist große Präventionspotenziale auf.
  • Die Motivation zur körperlichen Aktivität muss bei älteren Menschen erhöht werden. Es sind Vorbilder, gesellschaftliche Verpflichtung zu mehr Aktivität zu schaffen.
  • Ein erheblicher Teil der reduzierten körperlichen Leistungsfähigkeit im Alter lässt sich durch körperliche Inaktivität und nicht nur durch biologische oder krankheitsbedingte Alterungsprozesse erklären.
  • Der wichtigste gesundheitliche Schutzfaktor ist auch im Alter eine große körperliche Leistungsfähigkeit. 
  • Die körperliche Leistungsfähigkeit ist bis ins hohe Alter trainierbar. - Keine Gruppe profitiert von einem Training mehr als die Älteren.
  • Keine Gruppe ist allerdings durch Programme und Initiativen so schwer zu  erreichen wie die Älteren.
  • Die Ausdauer bleibt im Alter relativ lange erhalten, deshalb sollten Trainingsempfehlungen auch Kräftigungs- und Koordinationstraining beinhalten.
  • Aus medizinischer Sicht können schon geringe Steigerungen des  Bewegungsumfangs große Effekte erzielen.
  • Mit steigendem Alter sinkt der Grundumsatz, d.h. schon ohne Aktivitäten verbraucht der Körper mit 60 Jahren deutlich weniger Energie als mit  30 Jahren.
  • Die Nahrung eines 60-jährigen Menschen sollte daher weniger Kalorien  enthalten als die eines jüngeren, die Nährstoffdichte sollte aber höher sein,  d.h. die Menge an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sollte  gesteigert werden.
  • Wichtig ist mit zunehmendem Alter das Trinken. Das Durstgefühl lässt nach, es wird oft vergessen, regelmäßig zu trinken.
  • Das Ernährungsverhalten eines Menschen ist durch jahrelange Gewohnheiten geprägt. 

 

Mehr Menschen legen Wert auf Fitness

 

Fitness-Studios in Deutschland beobachten einen neuen Boom. Mehr als sieben Millionen Menschen trainieren regelmäßig in Fitness-Anlagen. Dies entspricht durchaus der zunehmenden Entfremdung der Menschen von der Natur. Fitness muss messbar werden, muss als Statussymbol möglichst sichtbar sein. Immerhin gibt es noch 2 Millionen Menschen, die regelmäßig wandern, Wandern als natürliche Form der Bewegung, Erhaltung von Fitness, Möglichkeit zur seelischen Entspannung nutzen. 30 Millionen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland geben an, dass sie gerne und gelegentlich wandern, spazieren, Wandern aber eher als Beschäftigung im Urlaub fernab ihrer eigenen Region sehen. Aber auch Schleswig-Holstein ist wanderbar. 

 

Königswege zur Gesundheit

 

Die Versorgungsmentalität vieler Menschen geht davon aus, für jede Krankheit gebe es eine sicher wirksame Therapie, eine „Pille“. Viele Krankheiten sind jedoch Folgen nicht „artgerechter Haltung“, Lebensführung der Menschen. Prävention wird eine zunehmende Verpflichtung werden, die grundsätzlich folgende wesentlichen Elemente enthalten muss: Bewegung, ausgewogene Ernährung, positive Gedanken, soziale Kontakte. Die schonendste Form der Bewegung, die auch positive Gefühle vermittelt, ist das Wandern durch reizvolle, naturnahe Landschaften. 

 

Bei starkem Frost langsam joggen

 

Joggen bei Temperaturen deutlich unter null Grad Celsius schädigt die Bronchien. Ob der Rat, langsam zu joggen, vermehrt durch die Nase zu atmen, durch einen Schal zu atmen, beim Joggen möglich ist, darf bezweifelt werden. Wandern im Winter hält beweglich und schont den Organismus. 

 

Bluthochdruck ist vermeidbar

 

Eine groß angelegte Studie belegt, dass etwa 78% aller Bluthochdruckerkrankungen sich auf sechs Risikofaktoren zurückführen lassen: Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, regelmäßiger Alkoholkonsum, die Einnahme nicht steroidaler Schmerzmittel (NSAR), Folsäuremangel. Übergewicht war der wichtigste Faktor. Mit täglich 30 Minuten Bewegung oder mindestens 3000 Schritten und regelmäßigem Wandern, einer Ernährung mit viel Gemüse, Obst, fettarmen Milchprodukten, Vollkornprodukten wären 53 Prozent aller HochdruckErkrankungen vermeidbar. 

 

Pfundige Aussichten

 

Seit 2001 hat sich die Zahl der fettleibigen, adipösen Mädchen und Jungen dramatisch erhöht. Die Entwicklung nähert sich amerikanischen Verhältnissen, wo im Jahr 2005/2006 33% der Jungen und 26% der Mädchen fettleibig waren. In Deutschland waren es zu dem Zeitpunkt 16% der Jungen und 11% der Mädchen. Die gesundheitlichen Auswirkungen von falscher Ernährung und Bewegungsmangel sind absehbar.  

 

Fernsehen und Computer lähmen Kinder

 

Eine Umfrage ergab, dass sich nur 20% der Kinder zwischen 6 und 18 Jahren in ihrer Freizeit gar nicht mit dem Computer beschäftigen. So bewegen sich zwei von drei Kindern an einem Schultag höchstens eine Stunde. Alarmierend ist, dass der Umgang mit Computer und Fernsehen die Kinder nicht nur an den Stuhl fesselt sondern sie nicht mehr hinausgehen, Freunde treffen oder Sport treiben. Auch das unkontrollierte Essen bei diesen sitzenden Untätigkeiten hat Auswirkungen auf die Beweglichkeit, das Gewicht der Kinder. 

 

Männer überschätzen ihre Gesundheit

 

Viele Krankenkassen „belohnen“ Vorsorgemaßnahmen wie Früherkennungsuntersuchungen, Präventionsmaßnahmen wie Impfen, Gewichtskontrolle, sportliche Aktivitäten sowie Schulung in gesunder Lebensführung. 

Aber besonders Männer schätzen ihre Gesundheit oft falsch ein, ignorieren Schmerzen oder andere Beschwerden, leben ungesund, gehen nicht rechtzeitig zum Arzt. Präventionsmaßnahmen müssten daher besonders für Männer attraktiver werden. Die Frauen unter den Wanderern wissen: Wandern ist Bewegung und Gesundheitsvorsorge, Wandern bewegt Körper, Geist und Seele, Wandern ist ein Beitrag für ein gesundes, besseres und längeres Leben. Friedrich Nietzsche hat es wie folgt formuliert:

 

So wenig als möglich sitzen;

keinem Gedanken Glauben schenken,

der nicht im Freien geboren ist

und bei freier Bewegung,

in der nicht nur die Muskeln ein Fest feiern.

 

Jeder zweite Deutsche hat Übergewicht

 

Übergewicht ist Ausdruck der eigenen Wertschätzung, Übergewicht lässt sich durch geringe Verhaltensänderungen vermeiden, die aber dauerhaft eingehalten werden müssen. An dem Problem Übergewicht wird das Gesundheitssystem zerbrechen, wenn alle Übergewichtigen ärztlich behandelt werden müssten oder wollten. Ernährungsmediziner plädieren daher für früh angelegte Schulung in Ernährungsfragen, für mehr und regelmäßige Bewegung. 

 

Zehn Empfehlungen zur Krebsprävention durch gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität

 

  1. Vermeiden Sie Übergewicht und eine Zunahme des Bauchumfangs bzw. bauen  Sie bestehendes Übergewicht Schritt für Schritt durch eine Ernährungsumstellung auf eine sättigende, fettarme und energiereduzierte Mischkost ab. Das Körpergewicht sollte ab dem 21. Lebensjahr innerhalb des Normalbereichs liegen und einen BMI von 25 kg/m2 nicht überschreiten. 
  2. Körperliche Aktivität sollte ein Teil ihres Lebens sein. Mindestens 60 Minuten moderate oder 30 Minuten intensive körperliche Aktivität, vergleichbar mit schnellem Gehen, sollten täglich angestrebt werden. 
  3. Gehen Sie sparsam mit Fett und mit fettreichen Lebensmitteln um. Bevorzugen Sie ungehärtete Pflanzenfette und -öle mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (z.B. Raps- oder Leinsamenöl) und Omega-9Fettsäuren (z.B. Olivenöl) anstelle von Omega-6-Fettsäuren (z.B. Sonnenblumen- oder Maiskeimöl). 
  4. Essen Sie zu jeder Mahlzeit frisches Obst und oder Gemüse, mindestens 5 Portionen entsprechend ca. 600 g am Tag, ein Teil davon als Rohkost. 
  5. Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Das erreichen Sie, indem Sie täglich mehrere Scheiben Vollkornbrot und eine Portion Vollkornreis, nudeln oder Kartoffeln essen. Setzen Sie häufiger Hülsenfrüchte auf den Speiseplan. Vermeiden Sie Weißmehlprodukte. 
  6. Essen Sie weniger (rotes) Fleisch und Fleischwaren. Höchstens 2-3 mal wöchentlich sollte eine Portion Fleisch (insgesamt nicht mehr als 300 g pro Woche) auf den Tisch kommen. Ein sparsamer Umgang mit Wurst, Schinken und verarbeiteten Fleischwaren wird empfohlen. Geflügel ist dem Verzehr von rotem Fleisch vorzuziehen. 
  7. Essen Sie nur hin und wieder verarbeitetes (durch Räuchern, Beizen oder Salzen oder durch die Zugabe von chemischen Konservierungsmitteln haltbar gemachtes) oder gegrilltes Fleisch. Braten Sie das Fleisch nicht scharf an. Garen Sie kurz mit wenig Wasser und Fett. 
  8. Planen Sie 1-2 Fischmahlzeiten pro Woche ein (Omega-3Fettsäuren). 
  9. Trinken Sie mindestens 1,5 l Flüssigkeit am Tag. Kalorienhaltige Getränke sind zu vermeiden. Geeignet sind kalorienlose Flüssigkeiten wie Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, grüner Tee oder Fruchtsaftschorle und Gemüsesäfte. Trinken Sie, wenn überhaupt, nur wenig Alkohol. 
  10. Essen Sie würzig, aber nicht salzig. Eine Aufnahme von  höchstens 5-6 g Kochsalz am Tag sollte angestrebt werden. Das können Sie erreichen, indem Sie am Tisch nicht nachsalzen und Konserven und Fertiggerichte meiden. 

 

(Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors Prof. Dr. med. Kolenda, klaus-dieter.kolenda@gmx.de)

 

Impfungen sind in jedem Alter sinnvoll 

 

Zu den wichtigsten Impfungen für Senioren gilt die Auffrischung gegen Tetanus und Diphtherie (Td-Impfung) im Abstand von 10 Jahren. Ein Impfschutz gegen Pertussis (Keuchhusten) ist auch bei Erwachsenen wichtig und sollte in Kombination mit der Td-Impfung erfolgen. Die STIKO empfiehlt die jährliche Grippeschutzimpfung für alle Personen ab dem 60. Lebensjahr. Die einmalige Impfung gegen Pneumokokken-Infektion wird ab dem 60. Lebensjahr empfohlen. An eine FSME-Impfung sollten Wanderer in Risikogebieten denken. Eine Auffrischung der Immunität ist bei Personen ab dem 50. Lebensjahr alle 3 Jahre erforderlich. Eine Auffrisch-Impfung gegen Poliomyelitis (Kinderlähmung) ist bei vollständiger Grundimmunisierung im Abstand von 10 Jahren bei Fernreisen notwendig. 

 

Bewegung im Freien als Vitamin D-Quelle

 

Vor allem zu wenig Bewegung im Freien ist verantwortlich für eine Unterversorgung mit Vitamin D bei Menschen, die älter als 65 Jahre sind. Die Eigenproduktion in  der Haut ist die wichtigste Quelle für Vitamin D, angeregt durch UVB-Strahlung. Es wird daher empfohlen, sich vor allem in den Monaten April bis September unter freiem Himmel mindestens zweimal pro Woche in der Zeit zwischen 10 und 15 Uhr 15 – 30 Minuten zu bewegen. Der Kopf, Arme und Beine sollen unbedeckt sein, ein Sonnenschutz soll nicht aufgetragen werden, ein Sonnenbrand ist aber zu vermeiden. In den sonnenarmen Jahreszeiten sollte der Vitamin D-Bedarf über eine ausreichende Aufnahme geeigneter, ggf. vitaminisierter Lebensmittel gedeckt werden. Das Hauptproblem der Vitamin D-Zufuhr ist aber nicht die falsche Ernährung sondern zu wenig Bewegung im Freien. Die Funktionen des Vitamin D betreffen nicht nur den Calciumstoffwechsel der Knochen sondern eine Vielzahl von Einwirkungen auf die Proteinsynthese, den Muskel- und Myocardstoffwechsel, das Immunsystem, hormonelle Regelsysteme. 

 

Wandern ist Sturzprophylaxe

 

Beeinträchtigungen im Bewegungsapparat sind für mehr als 80 Prozent aller Stürze im Alter verantwortlich. Der Erhalt einer funktionsfähigen Muskulatur und der Reaktionsfähigkeit sind daher wichtige Voraussetzungen einer Sturzprophylaxe. Ausgewogene körperliche Aktivität, wie beim Wandern, wirkt risikomindernd. Natürlich dürfen Schuhwerk und Kleidung das Risiko von Stürzen nicht erhöhen. 

Mangelnde Ausdauer, Kraftdefizite, Einschränkungen der Sehfähigkeit, andere Erkrankungen wie Herz-, Kreislauf– Erkrankungen, Arthrose und Arthritis, Diabetes, Schwindel, Depression und Angststörungen können Risikofaktoren für Stürze sein. Auch die Einnahme von Arzneimitteln kann das Risiko erhöhen. Stürze haben deutliche Auswirkungen auf die Lebensqualität. 40 Prozent der Betroffenen schränken ihre körperliche Aktivität deutlich ein. Stürze lösen Sturzangst aus, die nicht nur zu Inaktivität führt sondern auch zum Verlust der Selbständigkeit. Die Sturzgefahr mit erheblichen gesundheitlichen Folgen erhöht sich. 

 

Schmiermittel für die Gelenke

 

Das wirksamste „Schmiermittel“ für die Hüft- und Kniegelenke ist die Be- und Entlastung bei moderater Bewegung wie dem Wandern. 

Die Sauerstoffversorgung des „Knorpel“- Gewebes in den Gelenken erfolgt durch Diffusion, die durch Bewegung unterstützt wird. Mangelhafte Sauerstoffversorgung führt zu einem Abbau der „Knorpel“ - Masse. „Chondroitinsulfat, Proteasen- oder andere Enzymcocktails haben kein sinnvolles Nutzen-Risiko-Verhältnis; ihre Anwendung bei Knie- und Hüftgelenkbeschwerden wird daher wissenschaftlich als sinnlos beurteilt. 

 

Bewegung bei Venenbeschwerden

 

Zur Vermeidung von Venenbeschwerden sollte jede Gelegenheit genutzt werden, sich zu bewegen. Wir sitzen oder stehen zu oft; daher sind Venenschäden bei etwa 70 Prozent der Erwachsenen zu finden. Neben ärztlichen Therapiemaßnahmen sind zur Vorbeugung und Linderung von Krampfaderbeschwerden vor allem wichtig: Ausreichend Bewegung, Spazierengehen, Wandern, Radfahren unterstützen die „Muskelpumpe“ in den Beinen und den Rückfluss des Blutes zum Herzen, Kalte Wassergüsse und Wassertreten nach Kneipp regen die Durchblutung an. Das Hochlegen der Beine beim abendlichen Fernsehen ist eine geeignete Vorsorgemaßnahme. Beim Sitzen sollten die Beine nicht übereinander geschlagen werden. Bei milden Formen von Venenleiden kann das Tragen von Stützstrümpfen oder angepassten Kompressionsstrümpfen den Abtransport des Blutes verbessern. Bewegung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr durch Trinken sind aber die wirksamsten und preiswertesten Mittel zur Vorbeugung von Krampfadern. 

 

Auch der Darm braucht Bewegung

 

Studien belegen, dass auch Vorstufen von Darmkrebs durch regelmäßige Bewegung, durch Wandern, Sport weniger häufig entstehen. Man unterscheidet bei der Darmkrebsentstehung nicht vermeidbare und vermeidbare Faktoren. Unter den vermeidbaren Faktoren spielen Bewegungsmangel, starkes Übergewicht, ballaststoffarme, fleisch- und fettreiche Ernährung, Rauchen und Alkohol eine besondere Rolle. Nicht vermeidbare Faktoren sind das Alter über 50 Jahre, insbesondere unter Belastung durch die vermeidbaren Faktoren, sowie eine genetische Disposition. Der Darm braucht Bewegung mit der Gleichförmigkeit des Wanderns, nicht durch die Einwirkung von Abführmitteln. Prävention und rechtzeitige, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen mindern das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. 

 

Vitalität und Lebensfreude mobilisieren

 

„Stress“, „burn-out“, „Depression“ sind in aller Munde. Stress wird sehr individuell empfunden. Besonders anfällig für Stress und seine Folgen sind Menschen, die große Begeisterung für die an sie gerichteten Aufgaben entwickeln, die erhöhte Erwartungen an sich selbst stellen, ihre eigenen Belastbarkeitsgrenzen negieren, die persönlichen Bedürfnisse und Interessen zurückstellen. Stress-Geplagte sollten daher ihren Perfektionismus hinterfragen, Schwierigkeiten nicht als Bedrohung sehen, den Blick auf das Wesentliche schärfen, mehr Distanz zu den Alltagswidrigkeiten schaffen. Eine hervorragende Möglichkeit dazu ergibt sich in der Gleichförmigkeit der Bewegung, im Wandern, vielleicht „Pilgern“, bei der das neuronale Motivationssystem im Menschen, ein System des Stress-Schutzes genutzt wird. Steigern Sie sich mental in ein Hoch- und Wohlgefühl, entwickeln Sie „power“ beim Wandern, lassen Sie ein Gruppengefühl, Vertrauen zu anderen Menschen, nur einem Menschen aufkommen. Die dabei erzeugten Hormone, körpereigenen „Dopingstoffe“ Dopamin, Endorphine, Oxytocin, bewirken eine Verstärkung der erlebten Vitalität und Lebensfreude. Wandern erzeugt Vitalität und Lebensfreude. 

 

Bewegung und Muskulatur

 

Die Muskulatur des Menschen macht etwa 35 – 40 % der Gesamtkörpermasse aus und stellt das größte Stoffwechselorgan dar. Es ist nicht nur für eine gute Beweglichkeit, für Kraft, Ausdauer, Balance, Koordinationsfähigkeit erforderlich, sondern auch ein Stoffwechselorgan, das durch Freisetzung zahlreicher Botenstoffe andere Organe wie Herz, Leber, Fettgewebe, Pankreas, Hirn, das Kreislaufsystem beeinflusst, das Immunsystem stimuliert, epigenetische Veränderungen bewirkt, also Gene aktiviert oder ausschaltet. Bewegungsmangel führt daher zu umfassenden biochemischen Störungen,  die durch keine Therapie als ausreichend Bewegung mit kognitiven Reizen zu beheben sind. Bewegung, wie beim ausdauernden Wandern, ist daher eine der wirksamsten, nahezu nebenwirkungsfreien Therapieformen für zahlreiche Erkrankungen, die vom Stoffwechselorgan Muskulatur beeinflusst werden. 

 Vitalität und Lebensfreude mobilisieren 

 

Bewegungsverhalten der Menschen in Deutschland

 

  • Eine im Jahr 2013 veröffentlichte Studie im Auftrag der Techniker Krankenkasse hat folgende Ergebnisse gezeigt:
  • In der Gruppe der 26 – 55-jährigen verhalten sich mehr als 60 % bewe-  gungsarm, weil sie durch Beruf, Familie, Haushalt, „keine Zeit“ haben, wider  besseren Wissens sich nur zu Fuß bewegen, wenn es nicht anders geht.  
  • Selbst im Urlaub wollen mehr als 30 % der Menschen, vor allem der  jüngeren, von Aktivurlaub nichts wissen.  
  • Mehr als zwei Drittel der Menschen bewegen sich im Alltag nicht einmal  eine Stunde, meist weniger als eine halbe Stunde.  
  • Drei Viertel der Wenigbeweger wollen in Bewegung kommen, sind mit ihrer bewegungsarmen Situation unzufrieden.  
  • Viele Berufe zwingen zum Sitzen.  
  • Die durchschnittliche Zeit vor dem Fernseher beträgt täglich 192 Minuten,  bei einem Drittel der Menschen mehr als 4 Stunden.  
  • „Antisportler“, „Sportmuffel“ und „Gelegenheitssportler“ bilden eine deutliche  Mehrheit von nahezu 80 %.  
  • Wer mit anderen in einer Gruppe trainiert, trainiert regelmäßiger und mehr.  
  • Jeder dritte Nichtsportler hat ein unsportliches Umfeld.  
  • Jeder Dritte bleibt wegen Übergewicht und Co. bewegungslos.  
  • Faule Ausreden wie „keine Zeit“, „schlechtes Wetter“, „mir tut alles weh“,  „zu teuer“ halten viele Menschen von einer sportlichen Betätigung ab.  
  • Für eine gute Gesundheit ist Bewegung unerlässlich, aber nur jeder Siebte  ist mit seiner Gesundheit unzufrieden.
  • Tatsächlich leiden unter den 56 – 65-jährigen bereits 50% an Beschwerden des Bewegungsapparates, 20 % an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Schlappheit, Müdigkeit.  Bei den jungen Menschen treten vor allem psychische Belastungen in  Erscheinung.  
  • „Jeder Gang macht gesund“, aber laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)  steht physische Inaktivität weltweit schon an Platz 4 der vorzeitigen  Sterberisiken.

 

Tägliche 3000 zusätzliche Schritte würden helfen, gesundheitliche Risiken von Inaktivität zu mindern.