Handel und Wandel

Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?

 

Das Gebiet des Westensees ist von zahlreichen großen Gütern umgeben. Durch den Westensee fließt die Eider, einst als Transitweg für Waren vom Nordsee- in den Ostseeraum genutzt. Flemhude und Hohenhude waren Stapelplätze der Händler. Die Güter Quarnbek, Klein Nordsee, Bossee, Emkendorf, Westensee, Deutsch Nienhof, Schierensee, Marutendorf haben ihre landwirtschaftlichen Produkte sicher auch auf dem Wasserweg abtransportiert. Die Wanderung führt durch ein moränenreiches Gebiet am Westensee. 

Wegbeschreibung

 

Vom Gasthaus „Zur Linde“ im Dorf Schierensee starten wir auf der rechts abzweigenden Dorfstraße, gehen diese bis zur ersten Wegkreuzung, wo wir in den Feldweg rechts ab einbiegen. Diesem Weg folgen wir mit Blick auf welliges Ackerland. Wir überqueren einen Bach, der in den Großen Schierensee fließt. An seinen Ufern stehen Erlen, Weiden, die zum Sinnieren über ihre einstige Bedeutung einladen. Die Weide galt als Symbol des sich ab April eines jeden Jahres entfaltenden Lebens. Die Weide war erste Bienenweide. Sie sollte auch heilende Kräfte besitzen. Wenn man etwas von sich an den Baum abgab, wie Haare oder Fingernägel, gab man damit auch sein Leiden ab. Früh wurde aber auch die Heilwirkung eines Aufgusses der Weidenrinde erkannt. Durch die chemische Synthese des wirksamen Stoffes Acetylsalicylsäure (Aspirin®) verlor das Naturheilmittel an Bedeutung, was als Beitrag zum Naturschutz zu sehen ist. Vom Bach steigen wir auf einem Feldweg über Äcker und Weideflächen von 10 m NN auf 30 m NN, ein schleswig-holsteinisches „Mittelgebirgserlebnis“.  

Wir erreichen die Straße von Schierensee nach Rodenbek, auf der wir etwa 500 m  in Richtung Rodenbek bleiben, treten dann in den Rumohrer Forst. An der ersten Abzweigung des Waldweges nach links folgen wir diesem Weg, der etwa 100 –  200 m entfernt von der Straße dieser parallel folgt. Nach etwa 1.5 km stoßen wir auf die K 32 von Rumohr nach Rodenbek, gehen auf dem Fahrrad- und Fußweg bis zur Abzweigung in Richtung Annenhof. Von hier sind es 750 m bis zum Annenhof, wo wir rechts ab wandern in Richtung Hohenhude. Das adlige Gut Annenhof, wie es in der Varendorf'schen topographisch militärischen Karte (1789-1796) benannt ist, ist erst um die Mitte des 17. Jahrhunderts, wahrscheinlich aus einem niedergelegten Dorf, entstanden. Es hatte im Laufe seiner Geschichte oft die selben Besitzer wie das Gut Schierensee. Auch Caspar von Saldern kaufte 1771 den Annenhof, nachdem er 1751 Gut Schierensee erworben hatte. 

Den Weg vom Annenhof in Richtung Hohenhude verlassen wir an der ersten Rechtskurve, wandern geradeaus auf dem ehemaligen Schul- und Kirchensteig in Richtung Hohenhude. Die Siedlung Hohenhude besteht aus noch vorhandenen schönen Bauernhöfen, gepflegten Einfamilienhäusern, dem alten Schulgebäude. Wir biegen links ab an der Dorfstraße in Richtung Westensee. In einem alten Wanderbuch heißt es: „Plötzlich liegt der 5½ Kilometer lange Westensee vor uns, zur Rechten die Mündung der Eider. Ein herrliches Landschaftsbild! Unsere waldgeschmückte, seedurchblinkte Eiderschweiz“. Von hier blickt man in das tief eingeschnittene, breite Eidertal, durch das über den Hansdorfer Graben die Schmelzwässer der Weichseleiszeit flossen. Über die Eider gelangten Händler bis Flemhude und Hohenhude. Die Bezeichnung Hude markiert einen Stapel- und Handelsplatz, von dem aus die Handelswaren einst in Richtung Westen und Osten transportiert wurden. Welche Bedeutung dieser Handelsweg einst hatte mag man daran messen, dass auf Veranlassung der Lübecker Kaufleute 1346 gemeinsam mit dem Holstengrafen das Raubrittergeschlecht von Westensee auf der Lohburg und der Hohburg, beide in günstiger Lage am Westensee, erfolgreich bekämpft wurde, um den wichtigen Handelsweg über die Eider zu sichern.  

Von unserem schönen Aussichtspunkt geht es hinab zum Westensee, eine Badestelle lädt zum Verweilen ein. Wir folgen dem gekennzeichneten Nord-Ostsee-Weg (NOW), der über den Kleinen Schierenseebach führt, ein bezaubernder Bach,  dessen klares Wasser zahlreiche Indikatoren für die Gewässergüte beherbergt. Ein Hinweisschild erläutert den Zustand. Am Forsthaus biegen wir links ab, nehmen den Weg, der entlang des relativ steil abfallenden Ufers des Großen Schierensees führt. Schließlich stoßen wir auf die schmale Straße von Schierensee nach Annenhof. Hier biegen wir rechts ab und gelangen vorbei an der Badestelle am Großen Schierensee bald in das Dorf Schierensee, zurück zu unserem Start- und Zielpunkt am Gasthaus „Zur Linde“. 

Bundesland:    Schleswig–Holstein

 

Region:     Kreis Rendsburg - Eckernförde      

 

AktivRegion Mittelholstein  

 

Wegezuordnung:   Nord-Ostsee-Wanderweg (NOW)   

 

Start- und Zielpunkt:  

Dorfstraße 6      

24241 Schierensee      

Gasthaus „Zur Linde“  

 

Verkehrsanbindung Auto:

Von Kiel kommend über die L 318 durch Molfsee fahren, die Abfahrt nach Rumohr nehmen, durch  Rumohr auf der L 255 bis Schierensee. Dort rechts ab dem Hinweis Gasthaus „Zur Linde“  folgen.  

 

Verkehrsanbindung ÖPNV:

Nur werktags mit Li 520 ab Kiel Hbf./ZOB  bis Schierensee, Linde.   

 

Rund- oder Streckenwanderung:  Rundwanderung

 

Länge: 12 km

 

Geschätzte Dauer: 4 Std. gemächlich 3 Std. zügig  

 

Markierungszeichen:  keine      

teilweise Kennzeichnung des NOW   

 

Höhenunterschied:

Tiefster Punkt: 6 m NN

Höchster Punkt:     30 m NN   

 

Anforderungen:

steile Passagen: ja

durchgehend kinder- wagengerecht:    nein

barrierefrei:    nein  

 

Besonderer  Routencharakter:  

Naturwanderung      

Kulturwanderung      

Jugendwanderung   

 

Begehbarkeit:    ganzjährig  

 

Sehenswürdigkeiten:  

1.   Gut Annenhof      

2.   Hohenhude      

3.   Schierenseebach   

 

Einkehrmöglichkeiten:  

Gasthaus „Zur Linde“      

Dorfstraße 6      

24241 Schierensee      

Tel. 04347-3337      

www.zurlinde-gasthaus.de      

Einkehr    

 

Hinweis auf Karten:

Name:     Wander- und Freizeitkarte Nr. 8       Kiel - Plön  1 : 50000

Herausgeber:    Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein       978-3-89130-288-0       Topographisch Militärische Charte des          Herzogtums Schleswig-Holstein (1789-1796)         n. Varendorf

Herausgeber:    Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein   

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

Titel:      Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins

Verlag:     Boyens Buchverlag ISBN      3-8042-11-65-8

Titel:      Die Entstehung Schleswig-Holsteins

Verlag:     Wachholtz - Verlag ISBN      3-529-05316-3

Titel:      Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele

Verlag:     Wachholtz - Verlag ISBN      3-529-05404    

 

Bilder: Kai Zarp †

 

Kartenskizze: Kai Zarp †

 

Ansprechpartner:  

Interessengemeinschaft  “Wanderbares Schleswig–Holstein“  

von Heyer, Wolfgang  

Kuhlacker 32a  

24145 Kiel  

Tel. 0431-713495  

www.wanderbares-schleswig-holstein.de  

 

Tourismusorganisation:  

Tourismus Nortorfer Land 

Naturpark Westensee e.V.      

Niederstraße 6      

24589 Nortorf      

Tel.        

land-erleben@t-online.de      

www.tourismus-naturpark-westensee.de  

 

Tourismusorganisation:  

Naturpark Westensee – Obere Eider e.V.      

Bahnhofstraße 46a      

24582 Bordesholm      

Tel.        

www.naturpark-westensee-obereeider.de

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