„Auf grünen Wegen durch Kiel“

Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?

 

Bereits ab dem Jahr 1922 setzte der damalige Stadtbaurat Hahn einen Stadtentwicklungsplan für Kiel durch, der verschiedene Bauzonen der Stadt durch Grüngürtel trennen sollte. Die vorgestellte Wanderung verbindet die Stadtteile Schrevenpark, Alter Botanischer Garten, Schlossgarten, Kleiner Kiel, Hörn, Brook, Gaarden-Ost, Gaarden-Süd und Kronsburg auf grünen Wegen.

 

Wegebeschreibung

 

Von der Haltestelle Hansastraße sind es über die Gutenbergstraße bis zur Goethestraße nur wenige Meter. Von der Goethestraße betreten wir an der Lutherkirche den Schrevenpark, wandern entgegen dem Uhrzeigersinn um den See. Bis 1879 diente der Schreventeich der Wasserversorgung der Stadt, die Brunnen in der Stadt wiesen überwiegend eine schlechte Wasserqualität auf durch Abfälle und Kloaken. Von der Goethestraße besuchen wir den am See gelegenen Parkteil mit der „Schlummernden“ oder auch „Venus von Kilo“ genannten Figur des Bildhauers R. Engelmann von 1911.


Vorbei am Imbiss Castello nehmen wir den ersten Abzweiger zum Lessingplatz. Wir queren den Knooper Weg und betreten den Rosemarie-Kilian-Park, ein Teil des Grünzuges Nord mit Granitsäulen zur Markierung der Eingänge. Wir überschreiten den Lehmberg und darauf die Holtenauer Straße und gelangen über den Durchgang zur Koldingstraße wieder in einen Parkstreifen, der uns zum Gayk-

Wäldchen führt.

Dieses Wäldchen auf einer Bombenschutthalde des 2. Weltkrieges ist der letzte Rest einer Maßnahme des Kieler Oberbürgermeisters Andreas Gayk, die Trümmerflächen der Stadt Kiel durch Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern zu begrünen. Es wurden von 1946 bis 1954 insgesamt 100.000 Bäume gepflanzt. Vorbei an der Kieler Gelehrtenschule und dem Onkologie-Zentrum der Universitätskliniken überqueren wir die Feldstraße und gelangen über den Schwestern-gang zum Niemannsweg, benannt nach dem Gründer der Forstbaumschule zur „Beförderung und Verbreitung nutzbarer Holzpflanzen in den Forsten des Landes“.

Wir wenden uns in Richtung der Paulus-Kirche, die ab 1878 als Garnisonskirche erbaut wurde. Über die breite Treppe steigen wir am Denkmal für Friedrich Wilhelm Herzog zu Mecklenburg zur Kirche hinauf. Der 60 m hohe Turm der Kirche diente der Marine einst auch als weithin sichtbare Landmarke. An der Kirche vorbei gelangen wir zur Kirchenstraße, gehen auf dieser ein kurzes Wegstück, bis der Düsternbrooker Weg beginnt. Über diesen steigen wir die Treppe hinab zum Düsternbrooker Weg an der Förde, nehmen hier rechts ab vorbei am Studentenwohnheim am Schwanenweg den Weg in den Alten Botanischen Garten.

Vorbei am Literaturhaus steigen wir auf den „Gipfel“ mit einem Aussichtsturm, der eine herrliche Aussicht auf die Kieler Förde bietet. Wir steigen in Richtung Geomar-Zentrum wieder ab, benutzen den Parkweg bis zur Kunsthalle, gelangen am Eingangsportal mit den zwei lebensgroßen Wisenten vorbei in den Schlossgarten mit seinem schönen Baumbestand und den modernen Skulpturen wie dem „Eisenmann“ des dänischen
Künstlers Björn Nörgaard, aber auch den Denkmälern von Wilhelm dem Großen und dem Kriegerdenkmal von R. Siemering von 1879.


Wir queren dann die Straße Schlossgarten und gelangen in den Ratsdienergarten. Dort treffen wir auf die Porträtskulpturen Kieler Wissenschaftler, die aufgrund ihrer Forschungen einen Nobelpreis erhalten haben, so die Chemiker Diels und Alder, die Physiker Lenard und Planck, der Historiker Theodor Mommsen. Beeindruckend ist auch die massige Skulptur aus Stahl und Granit zum Gedenken des Matrosenaufstandes von 1918. Am Lorentzendamm, am Kleinen Kiel gelegen, treffen wir auf das Klaus-Groth-Denkmal von Heinrich Missfeld, das 1912 eingeweiht wurde. Es gedenkt des Dichters der plattdeutschen Sprache, der in Kiel am Schwanenweg wohnte.

Auf dem Kleinen Kiel erfreuen im Sommer die schwimmenden Objekte von Ulrich Behl. Entlang des Kleinen Kiel, der im Mittelalter als Wehrgraben diente, gelangen wir an die Bergstraße, überqueren diese und wandern entlang des Kleinen Kiel, vorbei am Justizministerium. Am Zugang zum Hiroshimapark erinnert das Mahnmal der Sinti und Roma an deren Schicksal, die während der Zeit des Nationalsozialismus bis in die Neuzeit verfolgt und gedemütigt wurden. Über die Pontonbrücke spazieren wir über den Kleinen Kiel, gelangen an die Kiel-Säule von Erich Hauser an den Rathausplatz neben der Oper. Wir wandern über den Rathausplatz, steigen dann am Ratskeller die Treppe zum Europaplatz hinauf, queren diesen und gelangen in die Grünanlage Holstenplatz:


Durch diese wandern wir, wechseln über die Andreas-Gayk-Straße zum Stresemannplatz und gehen bis zur Kaistraße. Entlang des Bollhörnkais wandern wir, den Innenstadtlärm ertragend, bis zur Hörnbrücke und erreichen über diese den Germania-Hafen auf der Ostseite der Kieler Förde. Der Hafen mit den Traditionsseglern bietet ein reizvolles Ambiente. Wir betrachten das Denkmal für Wilhelm Bauer, der als Pionier des U-Bootbaus gilt. Von H. Siehle-Wessel aus Brammer wurde das Porträt geschaffen. Entlang des Willy-Brandt-Ufers gelangen wir an die Unterführung der Gablenzbrücke, gehen am Ufer des Gewässers an der Adolf-Westphal-Straße entlang bis zur Eisenbahnquerung am Anni-Wadle-Weg , queren die Werftbahnstraße und gehen geradeaus durch die Kastanienallee bis zur Werftstraße, die wir wie auch die Preetzer Chaussee überqueren.

Auf der Werftstraße gehen wir bis zur Treppenanlage des Ida-Hinz- Parks, steigen wieder Treppen hinauf zur Bielenbergstraße, gelangen in den Brook, eine wohl eiszeitlich geprägte Rinne, die mit dem Langsee in Verbindung steht. Am Heinrich-Zille-Platz unterqueren wir den vielbefahrenen Ostring, folgen dann dem Weg rechts ab durch den Park, lassen den Sportplatz rechts liegen, biegen an den Kleingärten links ab, überschreiten eine kleine Brücke und biegen dann sofort rechts ab. Dem Bachverlauf folgen wir bis zur Eisenbahnquerung, gehen hier geradeaus weiter und gelangen an das Landschaftsschutzgebiet Langsee und Umgebung. Der Langsee liegt in einer Hohlform, von Kleingärten umgeben. Reizvoll sind die ausgedehnten Uferzonen mit Erlen- und Weidenbruchwald. Wir folgen dem Uferweg, genießen die Ausblicke auf den See. Ein Graureiher fliegt auf. Am Kuckucksweg biegen wir rechts ab, unterqueren den Konrad-Adenauer-Damm und gehen nach dem Tunnel zunächst halblinks weiter und nehmen dann den ersten Weg rechts ab , gehen durch die Schranke geradeaus, bis wir auf den Kuckucksberg mit einer Höhe von etwa 55 m gelangen, von wo ein asphaltierter Weg hinunter zur Segeberger Landstraße führt. Wir überqueren diese und folgen der Landstraße über die Bahngleise. Kurz darauf biegen wir links ab in den Weg durch das Kleingartengelände Gaarden-Süd. Wir gelangen wieder an einen Bahnübergang, den wir überschreiten.

Geradeaus erreichen wir das Kronsburger Gehege. Im Wald nehmen wir den ersten Weg links ab, gelangen an den Bachlauf der Kronsburger Au, dem wir folgen. Den Weg an der Kaskade steigen wir aufwärts bis ein Weg rechts ab uns zum Kieler Kamp und zum Poppenbrügger Weg bringt. Den Poppenbrügger Weg gehen wir rechts ab bis zum Sportplatz, wo wir links ab den Kuhlacker mit der Haltestelle Kronsburg finden. Wir können feststellen, dass ein Stadtplanungskonzept mit Kultur-und Grüngürteln eine Stadt auflockern und der Erholung dienen kann.


Bundesland:

Schleswig-Holstein

 

Region:

Landeshauptstadt Kiel

 

Wegezuordnung:

Europäischer Fernwanderweg E1/E6

 

Start- und Zielpunkt:

Start: 24118 Kiel, Bushaltestelle Hansastraße/Gutenbergstraße

Ziel: 24145 Kiel, Bushaltestelle Kronsburg

 

Verkehrsanbindung Auto:

Start: Von der A215 die Ausfahrt 1 Westring nehmen, auf den Westring links abbiegen und bis zur Kreuzung Westring/Gutenbergstraße fahren, dort rechts ab bis zur Haltestelle Hansastraße

Ziel: Von der A215 die Ausfahrt 2 Kiel-Mitte in Richtung Lübeck nehmen. Am Barkauer Kreuz auf der B404 bis zur Ausfahrt Kronsburg fahren. Von hier auf den Poppenbrügger Weg, rechts ab in die Straße Reesenberg und links ab über den Fettberg zur Haltestelle Kronsburg Verkehrsanbindung

 

ÖPNV:

Start: Von Kiel Hbf. mit der Buslinie 81/91 bis zur Haltestelle Hansastraße fahren

Ziel: Von der Haltestelle Kronsburg mit der Buslinie 43 in Richtung Hauptbahnhof fahren


Rund- oder Streckenwanderung:

Streckenwanderung

 

Länge:

ca. 14 km

 

Dauer:

ca. 5 Stunden

 

Höhenunterschiede:

tiefster Punkt: 2 m

höchster Punkt: 55 m

 

Anforderungen:

steile Passagen: keine

durchgehend kinderwagengeeignet: nein

 

Besonderer Routencharakter:

Naturwanderung

Kulturwanderung

Stadtwanderung

 

Begehbarkeit:

ganzjährig

 

Sehenswürdigkeiten:

Schrevenpark

Pauluskirche

Alter Botanischer Garten

Schlossgarten

Ratsdienergarten

Kleiner Kiel

Hörnbrücke/Germania-Hafen

Langsee

 

Einkehrmöglichkeiten:

Gastronomie in der Holtenauer Straße

Gastronomie an der Holstenbrücke

 

Hinweis auf Karten:

Name: Wander- und Freizeitkarte Nr. 8 Kiel - Plön

Maßstab: 1:50000

Herausgeber: Landesamt für Vermessung und Geoinformation

ISBN: 978 3 89130 728 1

 

Name: Fahrradstadtplan Kiel

Maßstab: 1:15000

Herausgeber: Landeshauptstadt Kiel

ISBN: 3 982402719

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

Titel: Grüne Wege in der Stadt

Herausgeber: Tourist-Information Kiel

 

Titel: Kiel Lexikon

Verlag: Wachholtz

Verlag ISBN: 978 3 529025563

 

Titel: Geschichte der Stadt Kiel

Verlag: Karl Wachholtz

Verlag ISBN: 3 529027189

 

Bilder:

Wolfgang von Heyer

 

GPS-Track/Kartenskizze:

Stefan Beck

 

Autor und Ansprechpartner:

Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“

Wolfgang von Heyer

Kuhlacker 32 a

www.wanderbares-schleswig-hostein.de

 

Tourismusorganisation:

Welcome Center Kieler Förde

Stresemannplatz 1-3

24103 Kiel

E-Mail: info@kiel-sailing-city.de


Downloads:

© TOP 50 Version 4.0 Landesvermessungsamt Schleswig-Holstein 2004

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