Wenn ich die Eider wäre

Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?

 

Was kann eine Stadt wie Kiel liebenswerter machen, als wenn eine Wanderung direkt vom Bahnhof, einem Zentrum der Stadt, ausgeht und in die grüne Umgebung möglich ist. Der vorgestellte Wanderweg bildet eine Verbindung zwischen der Hörn der Kieler Förde und dem Eider-Wanderweg, eine wanderbare Möglichkeit, das Einzugsgebiet der Eider zwischen Flintbek, Einfeld, Kirchbarkau, Bothkamp, Westensee, Achterwehr per pedes zu erreichen. 

Wegbeschreibung:

 

Bereits 1845 bestand zwischen Kiel und Hamburg-Altona eine erste Eisenbahnverbindung nach dem ersten „Kunststraßenbau“ zwischen den beiden Städten 1832. Schnell erfolgte der landesweite Ausbau eines Eisenbahnnetzes. Im Jahr 1918 lagen nur noch wenige Orte weiter als 5 km von einer Bahnstation entfernt. 1895 – 1900 wurde der Hauptbahnhof Kiel am heutigen Platz gebaut. Die „Kaisertreppe“, unser Startpunkt, weist auf die Einweihung des Bahnhofes durch Kaiser Wilhelm II. hin. Von hier haben wir einen beeindruckenden Blick auf die Fähr- und Kreuzfahrtschiffe am Schwedenkai und Norwegenkai. Wir queren den Bahnhofskai und wandern über die nicht nur technisch, sondern auch künstlerisch bestechende Dreifeldzugklappbrücke über die Hörn, gelangen zum Germaniahafen, ein 130 m langes und 28 m breites Becken, in dem sehenswerte Gastsegler und Traditionsschiffe liegen. Wir folgen dem Ufer des Germaniahafens, setzen unseren Weg am Willy-BrandtUfer fort in Richtung Gablenz-Brücke, benannt nach dem österreichischen Statthalter Freiherr von Gablenz. Hier unterqueren wir die Brücke, vorbei an den spiegelnden Wassern eines Bassins, in Richtung des Fußweges am östlichen Ufer des Sees an der Adolf-Westphal-Straße. Vor dem Ministerium biegen wir links ab in den von Baumreihen begleiteten Fußweg, der uns über die Werftbahnstraße zur Kreuzung Schwedendamm / Werftstraße führt. Von hier sind es auf der Werftstraße in südlicher Richtung wenige Meter bis zur Straße „Zum Brook“, wo es ruhiger und beschaulicher wird. Wir queren dann die vielbefahrene Bahnhofstraße, bleiben auf dem Weg „Zum Brook“, der uns auf einen Fußweg über und unter den Gleisen der Bahn führt. Nach dem Tunnel biegen wir in die erste Straße links ab, bleiben auf dieser Straße, vorbei an der Tankstelle, bis wir der Lauenburger Straße parallel zum Theodor-Heuss-Ring folgen können. Auf diesem Weg können wir den Theodor-Heuss-Ring unterqueren, gelangen zum Einkaufscenter am Tonberg. Der Straße Tonberg folgen wir. Am Ende der Straße mündet diese in einen Fußweg, der auf einer alten Bahntrasse angelegt worden ist. 

Dieser grüne, ruhige Weg führt nach Karlsburg zur B 404, entlang ausgedehnter Kleingärten. Noch bevor man auf den Weg Meimersdorfer Moor östlich der B 404 trifft, kann man einen Weg durch die Kleingärten nehmen, um auf die östliche Einmündung des Weges Meimersdorfer Moor auf die B 404 zu gelangen. Von hier gehen wir ein kurzes Stück in nördlicher Richtung auf dem Rad- und Fußweg, um die B 404 unterschreiten zu können. Wir stoßen auf einen Wendehammer der Straße Meimersdorfer Moor. Von hier führt ein bezaubernder Weg durch das Tal der Poppenbrügger Au, einem Nebenfluss der Eider, in das ehemals ausgedehnte Meimersdorfer Moor.  

Wenn ich die Eider wäre, hätte ich mich durch den Hornheimer Riegel bis zur Kieler Förde durchgekämpft.   

Die Moorflächen sind verbuscht und von Erlen und Birken bewachsen. Man erkennt vom Wege aus aber noch deutlich Torfstiche aus früherer Nutzung des Moores. Dieser Weg führt an die Kreuzung von Neuer Hamburger Straße (L 318) und Meimersdorfer Weg. Auf dem Meimersdorfer Weg steigen wir ein kurzes Stück an bis zur Brücke über die Bahngleise. Unmittelbar vor der Brücke beginnt der neu angelegte EiderWanderweg, der uns mit großartigen Ausblicken auf das eiszeitlich entstandene Eidertal belohnt. Das Eidertal im Westen und das Gebiet von Fehltmoor, Kleinflintbeker Moor und Schlüsbeker Moor im Osten ließen schon vor Tausenden von Jahren eine Besiedlung und Verkehrsführung nur über den dazwischen liegenden Höhenrücken zu. Zeugnis dieser frühen Besiedlung ist die „Flintbeker Sichel“, größte ergrabene Totenstatt im nördlichen Europa, die sich im Raum Kleinflintbek sichelförmig über eine Ausdehnung von 4 km erstreckt und über 80 Grabhügel, Langbetten, Megalithgräber enthält. Im Grab Nr. 1 wurde die mit 17 Jahren verstorbene „Ilmenau-Frau“ gefunden. Welche Bedeutung die Sichelform der Grabanlage hat ist ungewiss. Die Form des abnehmenden Mondes ist Zeichen des Todes, dem die Wiedergeburt folgt.  

Etwa 1,5 km vor Groß-Flintbek zweigt ein Weg links ab, der als Brücke über die Bahngleise führt. Diesen Weg sollte man nehmen, wenn die Eider viel Wasser führt, weil der Wegabschnitt kurz vor der Straße Freeweid dann oft überflutet ist. Der Weg hinauf in Richtung Kleinflintbek zweigt rechts ab und führt auf den ErikaWeg, der uns durch eine bewegte Moränenlandschaft schließlich auf die Straße Bergkoppel in Flintbek bringt, von wo es noch etwa 1 km bis zum Zielpunkt am Bahnhof Flintbek sind. Können wir den Weg weiter entlang der Eider wandern, gelangen wir auf die Straße Freeweid, queren diese nach halbrechts über die Eider und nehmen dann den nächsten Weg links ab in das Eidertal entlang der Eider durch einen wunderschönen Grund, umrahmt von steilen bewaldeten Flussabhängen. Am Ende dieses Teiles führt eine Holzbrücke über die Eider, von der man den mit fast 190 km längsten Fluss Schleswig-Holsteins in seinem oberen Lauf betrachten kann. Von dieser Brücke geht es recht steil durch Wald aufwärts zur Brückenstraße, wenige Meter entfernt vom Bahnhof Flintbek.

Bundesland:    Schleswig–Holstein

 

Region:     Landeshauptstadt Kiel Kreis Rendsburg - Eckernförde      

 

AktivRegion Mittelholstein

 

Wegezuordnung:  

Eider-Wanderweg      

Nord-Ostsee-Weg (NOW)   

 

Start- und Zielpunkt:  

Start:       Kiel Hauptbahnhof – Kaisertreppe       Bahnhofsplatz       24103 Kiel      

Ziel:       Groß Flintbek Bahnhof       24220 Flintbek   

 

Verkehrsanbindung Auto:

Start: Von der A 215 auf die B 76, Richtung Lübeck.       Am Waldwiesenkreuz auf die Hamburger       Chaussee Richtung Zentrum, über die Straße        Sophienblatt zum Bahnhof  

Ziel: Von der A 215 die Ausfahrt Blumenthal nehmen       in Richtung Kiel. Von der L 318 die Ausfahrt auf       die L 307 in Richtung Flintbek fahren, der       Ausschilderung Bahnhof folgen  

 

Verkehrsanbindung ÖPNV:

Start       Alle Verkehrsmittel mit Ziel Kiel Hbf      

Ziel       Mit Regionalbahn von Kiel Hbf oder Neumünster bis Flintbek Mit Buslinie 501/502 von Kiel Hbf bis Flintbek   

 

Rund- oder Streckenwanderung:  Streckenwanderung

 

Länge:     12 km

 

Geschätzte Dauer:   4  Stunden    

 

Markierungszeichen:  im Stadtgebiet Kiel keine, außerhalb Hinweis auf Eiderwanderweg 

  

Höhenunterschied:  

Tiefster Punkt:  1   m NN

Höchster Punkt:  42 m NN   

 

Anforderungen:

steile Passagen:   selten

durchgehend kinderwagengerecht:    ja

barrierefrei:    weitgehend   

 

Besonderer  Routencharakter:  

Naturwanderung   

 

Begehbarkeit:    ganzjährig   

 

Sehenswürdigkeiten:  

1.   Hörnbrücke, Germaniahafen      

2.   Meimersdorfer Moor        

3.   Eidertal   

 

Einkehrmöglichkeiten:  

Blauer Engel      

Kaistraße 47      

24114 Kiel      

Tel. 0431-8001919      

www.blauerengel-kiel.de      

Einkehr      

 

Mephisto - Pizzeria      

Müllershörn        

24220 Flintbek      

Tel. 04347-      

Einkehr ab 17:00 Uhr      

 

Bäckerei im famila-Markt      

Müllershörn      

24220 Flintbek      

Einkehr   

 

Hinweis auf Karten:

Name:     Fahrrad-Stadtplan       Landeshauptstadt Kiel  1 : 15000 

Herausgeber:    Landeshauptstadt Kiel  

Name:     Wander- und Freizeitkarte Nr. 8       Kiel - Plön  1 : 50000

Herausgeber:    Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein       978-3-89130-288-0   

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

Titel:      „Kiel im grünen Bereich -       Grüne Wege in der Stadt“

Herausgeber:    Grünflächenamt der Landeshauptstadt Kiel

Titel:      Natura 2000: „Gebiet der oberen Eider        inklusive Seen“

Herausgeber:    Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt       und ländliche Räume

Titel:      Eiszeittouren       Rund um Kiel auf dem Fahrrad und zu Fuß       Projekt Nord ISBN      3-931099-11-3

Titel:      Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele

Verlag:     Wachholtz - Verlag ISBN      3-529-054054     

 

Bilder & Kartenskizze: Kai Zarp

  

Ansprechpartner:  

Interessengemeinschaft  “Wanderbares Schleswig–Holstein“ 

von Heyer, Wolfgang

Kuhlacker 32a  

24145 Kiel  

Tel. 0431-713495  

www.wanderbares-schleswig-holstein.de   

 

Tourismusorganisation:  

Tourist Information      

Kiel Marketing e.V.      

Andreas-Gayk-Straße 31      

24103 Kiel      

Tel. 0431-5656700      

 

Tourist Information      

Bordesholmer Land      

Mühlenstraße 2      

24582 Bordesholm      

Tel. 0700-24582-001      

www.bordesholmer-land.de      

www.eidertal.bordesholmer-land.de

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