Eidergrund und Lerchenwald

Was macht die Wanderung aus, was ist das Besondere?

 

Das tief eingeschnittene Tal der Eider lässt die Kräfte ahnen, die es einst formten. Das Angerdorf Meimersdorf liegt zwischen Eider und der ehemals ausgedehnten Fläche von Schlüsbeker und Kleinflintbeker Moor. Boksee weist auf die Randlage am See hin. Auf der Endmoränenkette, die sich vom Westensee bis Boksee erstreckt liegt eindrucksvoll die Mühle Rähkrug. Das Schönhorster Gehege, Aussichten auf den Bothkamper See, der Forst Neu-Bissee mit seinen Lärchenbeständen von 1809, der ausgedehnte Forst bis Böhnhusen bieten eine Augenweide in der abwechslungsreichen Landschaft.

Wegebeschreibung Vom Bahnhof Flintbek gelangen wir in die Müllershörn mit dem Einkaufszentrum. Auf der Straße Müllershörn gehen wir in nordöstlicher Richtung, bis wir die Straße Bergkoppel erreichen, wo wir links einbiegen. Diese Straße mündet am Ende direkt in den Eiderwanderweg, führt oberhalb der Eider, zunächst parallel der Eisenbahntrasse, dann deutlich aufwärts von 20 m auf 42 m NN Höhe mit Blick auf das tief eingeschnittene Eidertal.

 

Die weichseleiszeitlichen Eisvorstöße, subglaziale Schmelzwasser- ströme, Toteisreste haben die hier deutlich sichtbare Rinne geschaffen, durch die die Schmelzwässer in gewaltigen Strömen in Richtung Neumünster über den Einfelder Sander abflossen.

 

Vor Kleinflintbek führt der Weg links ab hinunter zur Bahn ins Eidertal, wir überqueren über eine Brücke die Bahngleise und wandern links der Bahngleise, gehen stets geradeaus, biegen nicht ab in Richtung Molfsee, sondern folgen dem wanderbaren Pfad entlang des Bahndamms, direkt dem mäandrierenden Fluss der Eider folgend, deren Feuchtgebiete wir von diesem Weg einsehen können. Auf diesem reizvollen Weg erreichen wir einen Bahnübergang, den wir überschreiten und auf ansteigendem Weg auf die Straße kurz vor Meimersdorf gelangen. Von hier kommen wir in das Angerdorf Meimersdorf.

 

Um einen großen Anger, Dorfplatz, sind die Wohn- und Wirtschaftsgebäude angeordnet, hinter denen sich das bewirtschaftete Land erstreckt. Der Anger wird von 90 Linden umsäumt, die 1842 gepflanzt wurden. Von ehemals drei Teichen sind noch zwei erhalten. Der Anger wurde einst als Gemeinschaftsweide genutzt. Heute steht er als Festplatz zur Verfügung. „Unter den Linden pflegen wir zu singen, trinken und tanzen und fröhlich zu sein, denn die Linde ist uns ein Friede- und Freudenbaum“ sagte man schon früher. Aber die Linde galt auch als heiliger Baum, unter dem Gericht abgehalten wurde, da unter ihm die reine Wahrheit ans Licht käme.

 

Reinen Gewissens wandern wir am Dorfplatz vorbei, dann rechts ab in den Bokseer Weg, dem wir etwa 2,5 km folgen, vorbei am Hof Christiansruh; einen Hinweis, wann hier ein dänischer König Christian übernachtete, suchen wir vergeblich, bis wir an eine Wegkreuzung gelangen, an der wir links abbiegen. Wir wandern von hier in das Kleinflintbeker Moor, nehmen den zweiten Weg rechts ab durch ein von Birken, Erlen, Weiden üppig verwachsenes Sumpfgebiet auf trockenem erhöhten Pfad. Etwa 600 m führt der Weg durch eine zauberhafte Wildnis, bis wir auf einen Querweg stoßen, an dem wir links ab in Richtung Boksee / Im See wandern.

 

Zur Linken erblicken wir die ausgedehnten Weidegründe, die einst ein geschlossenes Moorgebiet von Moorsee bis Boksee, das Schlüsbeker Moor, den alten Moorsee, das Kleinflintbeker Moor umfassten. Dieses wird über die Schlüsbek, den Wellsee, die Wellsau, Neuwührener Au, den Postsee, die Schwentine entwässert. Zur Rechten steigt der Moränenwall an, der sich von Boksee über Blumenthal bis Westensee mit dem Tüteberg (88 m)erstreckt. An der Weggabelung zum See / Boksee halten wir uns rechts hinauf nach Boksee. An der Dorfstraße in Boksee biegen wir rechts ab, um nach 400 m links ab in Richtung Klein Barkau zu wandern. Schon bald werden wir der schönen Mühle ansichtig, auf die wir zuhalten. Die Windmühle Rähkrug ist ein einstöckiger Galerieholländer von 1870. Mühlen sind stets Orte geheimnisvoller Geschichten. Doch wir sagen: „Oh Wandern, Wandern, meine Lust, oh Wandern! Herr Meister und Frau Meisterin, lasst mich in Frieden weiter ziehn, und wandern!“ Von der Straße nach Klein Barkau biegen wir hinter den Mühlengebäuden gleich rechts ab auf einen Feldweg, der uns hinauf in das Schönhorster Gehege führt. Wir folgen dem Waldweg, ohne abzubiegen, sehen zur Rechten zwei Teiche, gehen weiter, bis wir auf die L 307 gelangen, die wir queren, auf dem Radweg links ab wandern, um nach etwa 300 m rechts ab zu biegen. Über einen Hof gelangen wir nach etwa 700 m auf eine Verbindungsstraße, an der wir rechts abbiegen, an der nächsten Weggabelung uns nicht rechts sondern halb links halten. So gelangen wir an den Forst Neu Bissee, an dessen Beginn wir an einem Parkplatz rechts ab in das Gehölz gehen, empfangen von einem Grenzstein des Fridericus Rex, aber nicht des „Großen“ von Preußen, sondern des 6. von Dänemark. Nach etwa 500 m gelangen wir an eine Waldwegkreuzung, an der ein Denkmal auf die Pflanzung der prachtvollen Lärchen im Jahr 1809 hinweist, die in diesem Jahr teilweise gefällt werden und ihr mächtiges Holz im Querschnitt zeigen. In Vielkiek verlassen wir diesen eindrucksvollen Wald, biegen an der Straße rechts ab, um nach 200 m links ab in den Forst Alt Bissee einzutauchen.

 

Von dem geradlinigen Forstweg biegen wir nach 1 km, also etwa 15 Minuten, rechts ab in Richtung Böhnhusen. Bei Verlassen des Waldes halten wir uns rechts ab, wandern auf dem befestigten Landwirtschaftsweg bis zur Straße nach Böhnhusen, von wo wir links ab das Dorf Böhnhusen erreichen mit seinem Gasthof Hof Treptow, der neben ansprechender Gastronomie auch über eine Heuherberge verfügt. In Böhnhusen queren wir den Moorbach, der das Kirchenmoor bei Flintbek und das Techelsdorfer Moor entwässert, um bei Brügge in die Eider zu fließen. Nach der Querung benutzen wir den alten Kirchensteig entlang dem Moorbach von Böhnhusen nach Flintbek, queren eine Weide, halten uns dann am Rande des Moorwäldchens, gelangen auf einen Feldweg, der uns links ab auf die K 15 in Richtung Flintbek bringt, auf die Kirche zu, dann auf der L 307 links ab in Richtung Bahnhof, wo wir die reizvolle Wanderung beenden

Bundesland: Schleswig–Holstein

 

Region: Kreis Rendsburg-Eckernförde

 

AktivRegion Mittelholstein  

 

Start- und Zielpunkt:

Flintbeker Bahnhof      

Freeweid      

24220 Flintbek      

 

Verkehrsanbindung Auto:

Auf der L 318 von Kiel, Neumünster  oder der Autobahnabfahrt Blumenthal kommend auf die L 307 nach Flintbek abbiegen  

 

Verkehrsanbindung ÖPNV:

Von Kiel oder Neumünster mit der Regional- bahn RB nach Flintbek oder von Kiel Hbf  mit Buslinie 501/502 bis Flintbek Bahnhof fahren  

 

Rund- oder Streckenwanderung : Rundwanderung

 

Länge: 23 km

 

Geschätzte Dauer: 8 Std. gemächlich, 6 Std. zügig        

 

Markierungszeichen:

bis Meimersdorf Eiderwanderweg      

„Blauer Fluss auf grünem Grund“  

 

Höhenunterschied:

Tiefster Punkt: 20 m

Höchster Punkt:74 m

 

Anforderungen: steile Passagen: nie

 

Trittsicherheit: nie

 

Schwindelfreiheit: nie

 

durchgehend kinderwagengerecht: nein

 

alpine Erfahrung erforderlich: nein

 

Sicherung erforderlich: nein

 

barrierefrei: nein  

 

Besonderer Routencharakter: Naturwanderung  

 

Begehbarkeit: ganzjährig  

 

 

Sehenswürdigkeiten:  

1.   Eidertal      

2.   Dorfplatz Meimersdorf      

3.   Mühle Rähkrug      

4.   Lärchenwald im Neu-Bisseer Forst      

5.   Flintbek, Kirche      

7.   „Bordesholmer Häuser“ in der Dorfstraße 4 und 9      

8.   Älteste Eibe Deutschlands als Naturdenkmal   

 

Einkehrmöglichkeiten:  

 

Meimersdorf      

Café Mordhorst      

Am Dorfplatz 2      

24145 Kiel 

Tel.:0431-711330      

Einkehr        

 

Meimersdorf      

Restaurant Bauernhaus      

Am Dorfplatz 15      

24145 Kiel      

Tel.:0431-711133      

Einkehr      

 

Böhnhusen      

Hof Treptow      

Dorfstraße 21      

24220 Böhnhusen      

Tel.:04347-1669      

www.hof-treptow.de      

Heu-Herberge / Einkehr  

 

Hinweis auf Karten:

Name:    

Wander- und Freizeitkarte Nr. 8      

Kiel - Plön 1 : 50000

Herausgeber:  

Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein      

978-3-89130-288-0  

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

 

Titel: Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele  In Schleswig-Holsteins

Verlag: Wachholtz - Verlag ISBN    

3-529-054054

 

Titel: Kiel erleben

Verlag: Landeshauptstadt Kiel - Grünflächenamt      

Tourist-Information Kiel-Meimersdorf & Moorsee

 

Titel: Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins

Verlag: Boyens - Verlag ISBN    

3-8042-1165-8

 

Titel: Topographischer Atlas Schleswig-Holstein

Verlag: Wachholtz – Verlag 1966 ISBN    

3-529-05404-6

 

Titel: www.eidertal.bordesholmer-land.de           

      

Bilder: Christa Berndt  

 

Karten/GPS: Kai Zarp †

 

Ansprechpartner:  

Interessengemeinschaft “Wanderbares Schleswig–Holstein“

Angrick Hans-Peter

Heimstättenweg 32 24220

Flintbek

Tel.:04347-4220

www.wanderbares-schleswig-holstein.de   

 

Tourismusorganisation:

Amt Flintbek      

Heitmannskamp 2      

24220 Flintbek      

04347-905-0      

04347-905-50      

rathaus@flintbek.de      

www.flintbek.de      

 

Angaben zur Person:  

Angrick, Hans-Peter      

Tel.:04347 – 4220      

Interessengemeinschaft “Wanderbares Schleswig-Holstein“    

Wanderverband Norddeutschland e.V.      

im Deutschen Wanderverband

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