Spende der Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“ 2023

Eine besondere, nicht unerhebliche Spende haben wir in diesem Jahr auf Rat des Landesamtes für Denkmalpflege der St. Laurentius-Kirche in Munkbrarup zukommen lassen. Kirchen wie diese besonders großartige in Munkbrarup sind bei Wanderungen gerne besuchte Stätten, die Gelegenheit zur Besinnung, zur Ruhe und zum Staunen geben.

Anmerkung zu unserer Spende 2023

Das Triumphkreuz in der Kirche St. Laurentius zu Munkbrarup

Bisher haben wir unsere Spenden vor allem dem Naturschutz zukommen lassen. Diesmal unterstützen wir damit ein landesgeschichtlich bedeutendes Kunstwerk im nördlichen Angeln – eine Region, die wir bei Wanderungen auch schon besucht haben. Die Verbindung von Natur, Geschichte und Kultur waren von Anfang an für unsere Wanderaktivitäten prägend. Deshalb haben wir die Empfehlung des Landesamtes für Denkmalpflege umgesetzt und die Restaurierung des Munkbraruper Triumphkreuzes finanziell unterstützt.                                              

Spuren der nach dem Märtyrer Laurentius benannten Kirche in Munkbrarup, südlich von Glücksburg, sind bis in das Jahr 1182 zurückzuführen. Das zugehörige Kirchspiel wurde 1209 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gebäude ist als eine romanische Granit-quaderkirche errichtet worden. Das Vorbild dafür war der Schleswiger Dom. 1565 brannte die Kirche aus. Materialien für den Wiederaufbau 1582 stammen nachweislich aus dem 1557 säkularisierten und verfallenden Rudekloster (auch Rüde- oder Rye-), das 1582 abgerissen wurde. Seit 2005/06 ist durch Erkundungen mittels Bodenradar dessen genaue Lage bekannt: Nordwestlich des Glücksburger Schlosses im Bereich des Schlossteiches. Auch das Schloss wurde aus Abbruchsteinen der Klosteranlage erbaut. Das gotische Munkbraruper Triumphkreuz aus der Mitte des 15. Jahrhunderts steht wahrscheinlich ebenfalls in direkter Verbindung zu diesem Kloster. Die Namenssilbe „Munk“ wird übrigens mit „Mönch“

übersetzt. Schon die beeindruckende Größe (Höhe 4 m, Breite 2,80 m) lässt darauf schließen, dass dieses Kreuz nicht für den Raum der Munkbraruper Kirche geschaffen wurde. Außerdem ist auf der Rückseite die Christusfigur gemalt, die nur bei beidseitiger Betrachtung des Kreuzes zur Wirkung kommt – vom eigentlichen Kirchenschiff und vom Chorraum aus. Deshalb nimmt man an, dass die Kirche in Munkbrarup nicht nur Steine im Zusammenhang mit dem Abbruch der ehemaligen Klosteranlage bekam, sondern auch das Triumphkreuz. Erst seit 1937 hängt es über dem Altar. Die Kreuzbalken sind mit geschnitzten Blättern als Lebensbaum gestaltet, an den Enden mit den Symbolen der vier Evangelisten geschmückt: Löwe für Markus – Stier für Lukas – Adler für Johannes – geflügelter Mensch für Matthäus.

Im Mai 2023 wurde das Kreuz für die Restaurierung abgenommen. Es wurden nicht nur Verschmutzungen beseitigt, sondern vor allem die sich lösende Bemalung und Vergoldung, die sogenannte Fassung, wurde fachgerecht bearbeitet. Auch die gelockerte Verbindung zwischen Korpus und Kreuz wurde gesichert. Fünf Monate später hängt das Kunstwerk  zum Gottesdienst am Erntedankfest (30. September 2023) fertig restauriert wieder an seinem Platz über dem Altar.

Als Dank für unsere Spende hat der Pastor der Kirchengemeinde Munkbrarup uns eine Kirchenführung angeboten. Es wäre doch schön, wenn wir das mit einer unserer Wanderungen verbinden könnten. Die Kirche hat nämlich noch mehr Sehenswertes zu bieten, darunter den Granittaufstein mit dem beeindruckenden Relief zu dem Thema Kampf des Menschen, der Kirche mit dem Bösen.


Text zur Spende: Gerlind Lind  
Fotos: Kirchengemeinde Munkbrarup, Gerlind Lind