Im Reich des Seeadlers

Gut Bothkamp zwischen dem Naturschutzgebiet und Stiftungsland Lütjensee – Hochfelder See und dem Bothkamper See, das Tal der Drögen Eider, Bissee am Beginn des wechselhaften Verlaufs der Eider, die Wälder am Bothkamper See bieten reizvolle Aspekte der landschaftlichen und kulturellen Entwicklung, lassen die Beobachtung zahlreicher Tier- und Pflanzenarten zu. Die Gemeinde Bissee mit ihrem interpretationsreichen Skulpturenpark, mit dem einladenden Antik-Hof Bissee bietet unterwegs Einkehr.

Wegebeschreibung

 

Die Wanderung sollte mit der Betrachtung des Sandsteinreliefs des Barkauer Landes am Startpunkt beginnen. Dieses zeigt die Höhen, Tiefen, die Seen, Flüsse dieser Landschaft in einem Maßstab, der mit dem Erlebnis der Landschaft unterwegs kaum in Einklang zu bringen ist, aber deutlich macht, wie wenig Höhen von bis zu 60 m ausmachen. Aber auch vermeintlich echte Berge wie die Zugspitze (2963 m) würden auf einer Karte im Maßstab 1:50000 nur ca. 5 cm über die Kartenfläche herausragen. Nun aber wandern wir los, in Richtung Kirchenstraße, folgen aber dem geraden Verlauf der Straße am Alten Bahnhof, der uns auf einen Wanderpfad bringt, der der ehemaligen Bahntrasse Kiel – Segeberg folgt. Im Jahr 1911 wurde die Eisenbahnverbindung Kiel - Kirchbarkau – Wankendorf – Segeberg fertig gestellt. Im Jahr 1918 gab es in Schleswig-Holstein nur wenige Orte, die mehr als 5 km von einem Bahnhof entfernt lagen. Auf dieser ehemaligen Bahntrasse, inzwischen dicht von Buschwerk aus Hasel, Pfaffenhütchen, Holunder usw. umwachsen und schönem Blick auf die sehenswerte St. Katharinenkirche in Kirchbarkau, auf die weiten, hoch geschwungenen Felder zum Voßberg, wandern wir etwa 1,5 km, gehen kurz vor der Landstraße zwischen Großbarkau und Klein Barkau den Rad- und Fußweg hoch zur Landstraße. Die Ortsnamen -barkau weisen darauf hin, dass diese Gegend einst auch westlich der Alten Schwentine von Slawen besiedelt worden ist. Die Landstraße überqueren wir, ein Wirtschaftsweg führt hinunter zur B 404. Vor dieser vielbefahrenen Straße nehmen wir den Weg auf der alten Bahntrasse wieder auf, die parallel zur Bundesstraße verläuft. Nahe der Straße, aber doch weitgehend durch Bewuchs abgeschirmt, wandern wir auf angenehmem Pfad etwa 750 m bis zur ersten Abzweigung eines Weges in Richtung Rähkrug. Hier gehen wir links ab, erreichen die Straße in Richtung Klein Barkau, auf der wir zunächst bis zur ab- zweigenden Straße nach Boksee gehen. Wenige Meter in Richtung Boksee liegt die sehenswerte Mühle, ein Galerieholländer, die am Pfingst- montag (Internationaler Mühlentag) zu besichtigen sich lohnt. Wir wandern wenige Meter in Richtung Klein Barkau, vorbei an den Häusern zur Rechten, bis rechts ab ein Feldweg in Richtung Schönhorster Gehege verläuft. Bevor dieser Weg in den Forst hinein führt sollte man den großartigen Blick auf die Mühle und die Moränenkette Erdbeeren-Berg, Brommer Berg genießen. Diese Moränenkette verdeutlicht einen wesentlichen Vorstoß der weichseleiszeitlichen Gletscher, die die Kette Tüteberg – Heiliger Berg – Brammer Berg – Brommer Berg aufgeschoben haben. Von hier zweigt der Weg links ab in das Schönhorster Gehege. Wir folgen dem Weg in südwestlicher Richtung, überqueren einen schmalen Bach, der in den Bothkamper See fließt, lassen rechts zwei kleine Seen liegen, gelangen an die L 307 zwischen Schönhorst und Klein Barkau. Diese überqueren wir, gehen auf dem Rad- und Fußweg links ab etwa 500 m, um dann in den nächsten rechts abzweigenden Weg abzubiegen. Dieser führt uns über einen Hof, danach wieder auf eine Straße, wo wir rechts ab wandern. An der Kreuzung nach Schönhorst biegen wir links ab in Richtung Bissee. Von diesem breiten Wanderweg hat man bald grandiose Ausblicke auf den Bothkamper See, den Ort Kirchbarkau mit seiner Kirche, das Herrenhaus Bothkamp. Wir nehmen nicht den ersten Abzweiger in den Forst Neu-Bissee sondern den nach weiteren 800 m, steigen hier ein kurzes Stück rechts ab hoch, um dann dem Weg links ab zu folgen, der uns in südwestlicher Richtung zum Ortsteil Bisseer Teich führt, an die Straße von Schönhorst nach Bissee. Dieser folgen wir in Richtung Bissee, am Ortseingang von Bissee laden uns erste Skulpturen der Ausstellung – „Skulptur in Bissee – Galerie und Landschaft“ zum Verweilen und Nachdenken ein. Nun ist es auch nicht mehr weit bis zum Antik-Hof Bissee, wo wir ankommen, verweilen wollen. Verwöhnt, gestärkt verlassen wir das Restaurant, gehen auf der Straße in Richtung Groß Buchwald, überqueren die Eider, die hier den Bothkamper See wenige Meter vorher verlassen hat, um ihren wechselhaften Verlauf in Richtung Nordsee anzutreten. Wir verlassen die Straße in den Bothkamper Weg, der uns zur Brücke über die Dröge Eider führt. Wir genie- ßen den Blick über den gesamten Bothkamper See von Süden nach Norden, schauen auf in den Himmel, um nach Seeadlern auszuspähen. Der Seeadler ist der größte einheimische Adler, seine Flügelspanne beträgt bis zu 2,40 m. Kennzeichen dieses mächtigen Vogels sind der gelbe kräftige Schnabel, im Alter der weiße Schwanz. Der Bestand an Seeadlern hat aufgrund der Schutzmaßnahmen in Schleswig-Holstein in den vergangenen 20 Jahren deutlich zugenommen. Der gesetzliche Schutz muss allerdings auch zukünftig abgesichert werden. Welcher Sinneswandel inzwischen weitgehend vollzogen worden ist, zeigt sich an einem Zitat über den Seeadler aus dem 19. Jahrhundert: „Der flache Schädel ist der erniedrigende Stempel dieser Mörder“. Von der Brücke über die Dröge Eider führt links ein Pfad entlang der Drögen Eider, des Seeufers des Bothkamper Sees, den wir beschreiten. Mächtige Buchen, ein Seeufer voller bestimmungswerter Pflanzen laden uns ein. Wir folgen dem Weg, staunen über das sichtbar höher gelegene Ufer des einstigen Gletschersees, bis wir an einem Privatgrundstück auf den Hauptweg zum Hamburger Tor des Gutes Bothkamp ausweichen müssen. Bald können wir wieder zum Weg am Seeufer hinabgehen, folgen diesem aussichtsreichen Weg, bis wir an einem Platz, etwa 500 m vor Gut Bothkamp, wieder zum Hauptweg aufsteigen. Vorher aber genießen wir den Blick über den See, schauen nach den zahlreichen Wasservögeln, auch den Blässhühnern, der Lieblingsspeise des Seeadlers. Auf dem Hauptweg sind es nur noch 500 m bis Gut Bothkamp. Mächtige Eichen säumen den Weg. Durch das Hamburger Torhaus kann man das Gut nicht betreten. Ein gekennzeichneter Weg führt um das Herrenhaus herum, führt zur Brücke, die über den früher deutlich ausgeprägten Graben zwischen Lütjen- und Hochfelder See und Bothkamper See gebaut worden ist. Das Gut verdankt seine Entstehung der Reformation. 1538 kauft Johann Rantzau den Hof Bissee von der Familie Pogwisch, verlegt den Hof an die Nordspitze des halbinselartig vorspringenden Landrückens und errichtet hier das erste Herrenhaus. Anfang des 18. Jahrhunderts haben die Ahlefeldt den Besitz. Von ihnen erben die Rumohr. Heinrich von Rumohr erbaut um 1790 das jetzige Herrenhaus. Über ihn gelangt die Familie Bülow in den Besitz. Von dem einstigen strahlenden Glanz des Hauses, aber auch dem Niedergang legt die nahe der Brücke gelegene, kaum noch sichtbare Ruine der Sternwarte Zeugnis ab. 1869 wurde diese Sternwarte errichtet, wurde international bekannt durch spektralanalytische Beobach- tungen und die Entdeckung eines Planetoiden. Beeindruckt setzen wir unseren Weg in Richtung Kirchbarkau fort, auf einer Informationstafel am Wegesrand können wir etwas über das NSG LütjenseeHochfelder See erfahren. Vom Weg hat man einen herrlichen Blick auf den Bothkamper See. Am nächsten Abzweiger wandern wir links ab, folgen dieser Straße auf die Dorfstraße, an der Kirchenstraße biegen wir rechts ab und gelangen nach wenigen Metern an unseren Ausgangspunkt.

Bundesland:    Schleswig–Holstein

 

Region:     Kreis Plön      

 

AktivRegion Mittelholstein / Schwentine -Holsteinische Schweiz   

 

Wegezuordnung:   keine   

 

Start- und Zielpunkt:  

Am Alten Bahnhof 12      

24245 Kirchbarkau   

 

Verkehrsanbindung Auto: Von der A 21 / B 404 die Abfahrt nach Kirchbarkau nehmen, die Straße „Am Alten Bahnhof“ verläuft parallel zur B 404.    

 

Verkehrsanbindung ÖPNV: Vom Kiel Hbf / ZOB mit der Buslinie 410 Kiel – Bad-Segeberg bis zur Haltestelle         Kirchbarkau, „Am Alten Bahnhof“ fahren.  

 

Rund- oder Streckenwanderung:  Rundwanderung  

 

Länge:     ca. 15 km

 

Geschätzte Dauer:   ca.   5 Stunden    

 

Markierungszeichen:  keine   

 

Höhenunterschied:  

Tiefster Punkt:  24 m  

Höchster Punkt:  50 m    

 

Anforderungen:

steile Passagen:   nie

durchgehend kinderwagengerecht:    nein

barrierefrei:    nein   

 

Besonderer  Routencharakter:  

Naturwanderung      

Kulturwanderung  

 

Begehbarkeit:    ganzjährig    

 

Sehenswürdigkeiten:  

1.   St. Katharinenkirche in Kirchbarkau      

2.   Galerieholländer-Mühle Rähkrug      

3.   Skulpturenausstellung Bissee      

4.   Gut Bothkamp   

 

Einkehrmöglichkeiten:  

Antik-Hof Bissee      

Eiderstraße 13      

24582 Bissee      

Tel. 04322-2500      

info@antikhof-bissee.de      

Einkehr        

 

Köpman's am See      

Dorfstraße 10      

24220 Kirchbarkau      

Tel. 04302-969988      

www.duenne.de                                                                

Einkehr        

                                                               

Ferienhof Kiekut      

Kiekut 1      

24250 Bothkamp      

Tel. 04302-387      

www.ferienhofkiekut.de      

Übernachtung   

 

Hinweis auf Karten:

Name:     Wander- und Freizeitkarte Nr. 8       Kiel - Plön  1 : 50000

Herausgeber:    Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein       978-3-89130-288-0    

 

Hinweis auf Wanderliteratur:

Titel:      Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins

Verlag:     Boyens Buchverlag ISBN      3-8042-1165-8

Titel:      Schlösser und Herrensitze in Schleswig-Holstein       und in Hamburg

Verlag:     Wolfgang Weidlich Frankfurt am Main 1963

Titel:      Jagd und Artenschutz       Jahresbericht 2013

Verlag:     Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft       Umwelt und ländliche Räume ISBN      1437-868X

Titel:      Schöne Kirchen in Schleswig-Holstein

Verlag:     Wachholtz - Verlag ISBN       3-529-02847-9    

 

GPS-Track und Kartenskizze:    

Stefan Beck

Interessengemeinschaft  „Wanderbares Schleswig–Holstein“   

 

Bilder:    

Gerlind Lind      

Interessengemeinschaft  „Wanderbares Schleswig–Holstein“    

 

Ansprechpartner:  

Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“  

von Heyer, Wolfgang  

Kuhlacker 32a  

24145 Kiel  

Tel. 0431-713495  

g-g-lind@t-online.de  

www.wanderbares-schleswig-holstein.de   

 

Tourismusorganisation:  N. N.

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