Symphonie der Bewegung

Von einer einzigartigen Landschaft und Natur sich inspirieren, den Rhythmus von Körper und Gedanken fließen lassen. Das soll das Ziel einer Wanderung sein von Lütjenburg über Berge und Senken, über den Hessenstein, Gut Panker und Waterneverstorf, am Ufer des Großen Binnensees durch Wälder und Felder, auf und ab, den Strukturen der eiszeitlichen Prägung folgend.

Wegbeschreibung:

 

Vom Parkplatz an der Haltestelle der Buslinie 4310, Lütjenburg Kaserne, biegen  wir links ab in die Kieler Straße, folgen dem Weg am Stadion und biegen nach etwa 150 m rechts ab in die Straße Hochmode in Richtung Niental. Dem Wegweiser Niental folgen wir, bis wir die eindrucksvolle Turmhügelburg in der Niederung sehen.

 

Im einst von Slawen besiedelten Wagrien wurden mit der Christianisierung Kolonisten aus Friesland, Holland, Westfalen angesiedelt. Der Adel befestigte seine Rittersitze mit sogenannten “Motten“ (Burghügel). Zahlreiche Turmhügelburgen sind so um die Güter entstanden. Eine bedeutende Turmhügelburg entstand 1259 bei Giekau, ab 1500 entstand die Burganlage Neunhaus am Selenter See, die alte Anlage verfiel. 

Von Niental folgen wir dem Hinweis Strezer Berg/Hessenstein. Wir steigen auf eine Höhe mit der markanten Höhenanzeige 6825 cm, von der wir dann in eine Niederung  absteigen, die als Naturerlebnisraum ausgestaltet ist, weil hier zwischen den Moränenzügen ein Sumpfgebiet mit Erlen, Seen liegt, in dem man zu gegebener Zeit die Rufe von Grasfrosch, Moorfrosch, Rotbauchunke hören kann.  Da im schlammigen Morast das unheimliche Erlenweib, die Irle oder Else wohnt, die vom Weg abgekommene Wanderer in den Sumpf zieht, setzen wir unseren Weg in Richtung Fresendorf fort.  Wir folgen dem Weg durch den Wald bis dieser abzweigt in Richtung Giekau. Wir folgen nicht dem Wanderweg “Naturpark unterwegs“, sondern biegen kurz hinter der Informationstafel und der Schutzhütte rechts ab auf den asphaltierten Weg zum Strezer Berg.  Oben auf 130 m Höhe an der Funkstelle endet der befestigte, recht steile Weg und führt als schöner Waldweg geradeaus hinab durch dichten Wald, teilweise über verwachsene Pfade. Am “grundlosen See“ biegen wir links ab und gehen bis zum Hinweis “Vorgeschichtliche Grabanlage“.

Die in Ost-West–Richtung erbaute Langbettanlage mit einer in Süd-Ost Richtung schräg zur Achse angelegten Grabkammer (Dolme) ist sehr sehenswert.  Zurück auf dem Waldweg folgen wir diesem bis zum Hinweis Hessenstein. In diese Richtung gehen wir auf dem Moränenrücken, der eiszeitlich durch den als Futterkamper Eiszunge bezeichneten Gletscherstrom vor etwa 30 000 Jahren  aufgeschoben worden ist, möglicherweise auch als “Kerbstauchung“ zwischen Futterkamper Eiszunge und der Selenter Eiszunge.

 

 Von der “Schönen Aussicht“ bei Friedrichshof auf 134 m Höhe genießen wir den grandiosen Ausblick auf den Großen Binnensee und die Ostsee. Nach etwa 500 m erreichen wir von hier den Hessenstein, auf dem Pils-Berg, der 1839 – 1841 als Backsteinturm im Stil der romantischen Neugotik entstanden ist. Im Inneren ist sehenswert die Gusseisentreppe aus der Carlshütte bei Rendsburg. Vom Turm hat man eine großartige Sicht auf den Selenter See, den Großen Binnensee, den Leuchtturm Neuland und das weite Umland.  Vom Hessenstein geht es abwärts in Richtung Gr. Buchenwald. Wir queren die Straße, gehen geradeaus in den Wald und biegen nach etwa 250 m rechts ab und folgen diesem Waldweg immer geradeaus, eher links in Richtung Osten (90°) sich haltend, bis wir den Waldrand erreichen, hier rechts abbiegen und nach etwa 350 m die Landstraße erreichen, von wo aus wir Gut Panker bereits sehen können.  

Gut Panker, einst Sitz eines slawischen “Häuptlings“, war von etwa 1400 bis 1739 im Besitz der Grafen von Rantzau, ehe 1739 der Landgraf Friedrich I. von Hessen-Kassel Panker mit den Gütern Schmoel, Hohenfelde, Klamp für die ihm morganaatisch angetraute Gräfin Ulrike von Taube erwarb. Gut Panker ist heute von einem weitläufigen Landschaftspark im englischen Stil umgeben.  Das Gutsgelände Panker verlassen wir auf dem Feldweg in gekennzeichneter Richtung Waterneverstorf. Nach etwa 1 km biegen wir links ab in Richtung des Waldgebietes Dasdorfer See.  Am Ende dieses Feldweges stoßen wir auf einen breiteren Feldweg, an dem wir rechts abbiegen in Richtung Gut Waterneverstorf. Über die K 26 gehen wir auf das Gut zu, vorbei an den interessanten Häusern des Müllers, des Schmiedes, der Holländerei, des Vogts.  Der 1852 spätklassizistisch errichtete Backsteinbau ist im Kern eine mittelalterliche Wasserburg. Waterneverstorf war im Besitz der Rantzau, der Reventlou, der Blome, heute des Grafen von Waldersee.  Noch 1777 wurde Waterneverstorf schwer durch eine Sturmflut beschädigt. Heute trennen ein Deich und ein Siel zur Entwässerung der Kossau und des Gr. Binnensees die Ostsee vom Hinterland.   

Durch eine prächtige Lindenallee parallel zum Ufer des Binnensees verlassen wir die Gutsanlage in Richtung Südosten, folgen dem Uferbereich mit seinen fossilen Kliffs, bis wir beim Waldgebiet “Alte Burg“ ehemals ein slawischer Handelsplatz, nach Eetz abbiegen, die K 26 überqueren und das Waldgebiet durchwandern. Am Waldrand nach etwa 600 m Wegstrecke überqueren wir den Bach und halten uns scharf links in den Wald hinein. Diesem Weg folgen wir, bis wir auf einen quer verlaufenden Weg stoßen. Hier gehen wir nach rechts und halten uns dann in Richtung Lütjenburg-Niental, erreichen den Weg zur L 165 und zum Wanderpfad nach Niental, wenn wir uns in Richtung südlicher Waldrand halten. Von der Turmhügelburg Niental gehen wir den Weg zurück, den wir bereits begangen haben. Nach etwa 700 m sind wir wieder am Startpunkt, jetzt unserem Ziel.

Bundesland: Schleswig–Holstein

 

Region: Kreis Plön Aktivregion Ostseeküste  

 

Start- und Zielpunkt: Kieler Straße 25 24321 Lütjenburg

 

Verkehrsanbindung Auto: Von Kiel oder von Süden über die B 76 bis Raisdorf,  dann über die B 202 bis Abfahrt Lütjenburg Kaserne.  Parkplätze bei der Bushaltestelle Lütjenburg Kaserne vorhanden  

 

Verkehrsanbindung ÖPNV:

Von Kiel Hbf ZOB mit Buslinie 4310 Kiel – Lütjenburg - Oldenburg bis Lütjenburg, Kaserne  

 

Rundwanderung 

 

Länge:  20 km  

 

Geschätzte Dauer:  7 Std. gemächlich 6 Std. zügig  

 

Durchgehend Kinderwagengerecht: nein, aber viele Abschnitte  

 

Besonderer Routencharakter: Naturwanderung Kulturwanderung

 

Begehbarkeit: ganzjährig bevorzugt April bis Oktober

 

Sehenswürdigkeiten:  

1.Turmhügelburg im Niental www.turmhuegelburg.de  

2.Eiszeit Museum Niental 7, 24321 Lütjenburg www.eiszeitmuseum.de  

3.Naturerlebnisraum Nientalniederung  

4.2 Langbetten mit 1 Grabkammer (Dolme) am Strezer Berg  

5.Aussichtsturm Hessenstein  

6.Gut Panker  

7.Gut Waterneverstorf  

8.Fossile Kliffs am Südufer des Großen Binnensees  

 

Einkehrmöglichkeiten:  

Lütjenburg Eiszeitmuseum  

Niental 7  

24321 Lütjenburg

04381-415210

www.eiszeitmuseum.de   

 

Panker Forsthaus Hessenstein  

Am Hessenstein  

24321 Panker  

04381-9416

www.gutpanker.de

  

Panker Hotel – Restaurant Ole Liese  

24321 Panker  

04381-90690  

Übernachtung / Einkehr   

 

Lütjenburg Gut Waterneverstorf  

24321 Behrensdorf  

04381-40710  

www.neverstorf.de  

Übernachtung   

 

Lütjenburg Restaurant Bismarckturm  

Am Bismarckturm 1  

24321 Lütjenburg  

04381-7921  

www.hotel-ostseeblick.de  

Übernachtung / Einkehr  

 

Hinweis auf Karten:  Name: Wander- und Freizeitkarte Nr. 8  Kiel - Plön  1 : 50000  Herausgeber: Landesvermessungsamt Schleswig – Holstein  978-3-89130-288-0  

 

Hinweis auf Wanderliteratur:  

Titel: Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele in Schleswig-Holstein  Verlag: Wachholtz - Verlag  ISBN 3-529-04505-4   

Titel: Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hamburg - Schleswig-Holstein  Verlag: Deutscher Kunstverlag  ISBN 3-422-03033-6   

Titel: Ausflugsziele im Herzen Schleswig-Holsteins  Verlag: Boyens - Verlag  ISBN 3-8042-1165-8   

Titel: Wandern in Schleswig-Holstein  Verlag: Boyens - Verlag  ISBN 3-8042-1162-3   

Titel: Sagen aus Schleswig-Holstein  Verlag: Husum Druck- und Verlagsges.  ISBN 3-88042-981-2     

Titel: Jörg Blech Bewegung – Die Kraft, die Krankheiten besiegt und das Leben verlängert  Verlag: S. Fischer Verlag  ISBN 978-3-10-004414-3   

Titel: Vom Wandern – Neue Wege zu einer alten Kunst  Verlag: Zweitausendeins  ISBN 978-3-86150-772-7-  

 

Tourismusorganisation:  

Touristinformation  

Markt 4  24321

Lütjenburg  

04381-419941  

04381-419943

touristinfo@stadt-luetjenburg.de

www.stadt-luetjenburg.de   

 

Amt Lütjenburg-Land  

Neverstorfer Straße 7  

24321 Lütjenburg  

04381-9006-0  

04381-9006-30  

 

Ansprechpartner:  Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig–Holstein“ von Heyer, Wolfgang Kuhlacker 32a 24145 Kiel Tel.:0431-713495 www.wanderbares-schleswig-holstein.de  

 

Angaben zur Person:  von Heyer, Wolfgang 0431 – 713495 Interessengemeinschaft „Wanderbares Schleswig-Holstein“ 

 

Karten/Bilder:  Zarp, Kai Tel. o4331- 42567 Interessengemeinschaft „Wanderbares-Schleswig-Holstein“  

Wanderverband Norddeutschland e.V. im Deutschen Wanderverband

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